Samstag, 19. Juli 2008

Gleich und doch nicht gleich!

Ein kleines Detail macht den Unterschied:

Betrachtet man sich dieses Brekina Busmodell des MB O 5000 Postbus, mag einem zunächst nichts besonderes auffallen.
Ich möchte in diesem Beitrag das Augenmerk auf die kleine seitliche eingravierte Klappe lenken.
Auf diesem Foto direkt neben dem Posthorn gut zu erkennen.
Von Beginn der Produktion dieses Busmodells 1982 war diese Klappe Bestandteil der Form und sogar Vorbildgerecht. Nach kurzer Zeit, Brekina spricht von etwa 3 Monaten wurde diese Klappe aus der Form entfernt, um das Modell besser bedrucken zu können!
Soweit so gut.
Nun könnte man annehmen, das innerhalb dieser 3 ersten Monate einige Busmodelle produziert wurden in bestimmten Ausführungen (Farbe und Bedruckung) und nachdem die Form geändert wurde eben andere Modelle produziert wurden ohne dieses Detail in völlig anderer Farbe und Bedruckung.
Die folgenden Bilder zeigen aber erstaunliches:
Das Modell 5030 der Gelnhäuser Kreisbahn mit Aufdruck "Biebertal" gab es sowohl mit als auch ohne diese Klappe.
Farbe und Bedruckung sind absolut identisch, auch wenn es auf dem Foto so scheint, als sei der untere Bus ohne Klappe deutlich heller.





Auch beim Postbus 5021 gibt es beide Varianten. Oben mit, unten ohne Klappe.
Der Postbus verkaufte sich wohl verhältnismäßig gut, sodaß entsprechend hohe Stückzahlen produziert wurden.
Brekina fertigte immer auf Vorrat, sodaß es nicht verwundern darf, daß selbst nach Umbau der Form immer noch Modelle in alten Formvarianten auf den Markt kamen.


Überlandbus und Allwetterbus entstammen unterschiedlichen Formen und wurden zeitgleich produziert. Darum ist diese kleine Klappe natürlich auch beim Allwetterbus zu finden.
Obwohl der Allwetterbus zumindest in der Serie erst deutlich später als der Überlandbus in den Handel kam, nämlich im juli ´83 mit den regionalen Sondermodellen "Blauer Enzian" und "Rheingold".
Der Bus "Reisedienst Schauinsland, Freiburg/Brsg." erschien dann im Herbst ´83 unter der Nummer 5130, erstaunlicherweise auch mit und ohne die Klappe.







Das Exportmodell für die Schweiz, der schweizer Postbus "PTT", war auch mit und ohne Klappe erhältlich.
Das Modell ohne Klappe war mir bis vor wenigen Tagen gänzlich unbekannt und gab nun den Ausschlag für diesen Post.
Natürlich hatte Brekina auch von diesem Modell einige Rohkarosserien produziert. Da sich das Modell gut verkaufte musste nachproduziert werden und dann folgerichtig ohne Klappe.
War ja auch eigentlich klar, da es ja den Postbus der Deutschen Post mit Anhänger als Allwetterbus in ganz geringer Auflage gibt und dieses Modell keine Klappe besitzt. Also warum sollte es keine PTT-Busse ohne Klappe geben.
Manchmal muss man erst drauf gestuppst werden.
Oder es hilft der Zufall in Form eines gut gemachten Angebots bei ebay.
Nicht immer zeigen die Angebotsfotos die Beifahrerseite des Modells. Oder die Fotoqualität ist so schlecht, daß beim besten Willen nicht zu erkennen ist, ob das Modell nun die Klappe besitzt oder nicht.
Mir ist noch ein weiteres Modell eines Allwetterbus bekannt, welches es auch mit und ohne Tankklappe gegeben haben muss:
Ein Werbemodell für Spielwaren Doering in Karlsruhe.
In der Werbeanzeige wird der Allwetterbus mit Klappe gezeigt, in meiner Sammlung steht er jedoch ohne.
Falls jemand das Modell mit Klappe abzugeben hat, wäre ich ein dankbarer Abnehmer! ;o)
Der Insider wird mit diesem Beitrag was anfangen können.
Wer Modelle anderer Hersteller sammelt wird jetzt vielleicht insiriert, seine Modelle mal genauer unter die Lupe zu nehmen, um Detailunterschiede festzustellen und vielleicht sogar eine Modellchronik erstellen können.
In diesem Zusammenhang möchte ich mich einmal bei der Firma Brekina bedanken.
Nicht nur für dieses tolle Modell, mit dem meine Sammelleidenschaft geweckt wurde, sondern auch für ihren besonderen Sammlerservice.
Alle Anfragen, die ich schriftlich an Brekina gesand habe, wurden stets gewissenhaft und zu meiner vollsten Zufriedenheit, teilweise sogar von Herr Hartung direkt beantwortet.
Das finde ich großartig und ist in der heutigen Zeit sicher nicht mehr selbstverständlich.
Mir liegt hier immer der Vergleich der frühen Wikingjahre auf der Zunge.
So wird es wohl auch in Berlin gewesen sein.
Damit will ich natürlich nicht den heutigen Kontakt der Firma Wiking zum Sammler schmälern, denn auch heute sind Anfragen an Wiking jederzeit über das Internet und natürlich auch in schriftlicher Form möglich. Auf jede Frage oder Anregung erhält man in der Regel auch eine Antwort. Nur leider oft mit Standardanschreiben.
Da lobe ich mir den individuellen Kontakt zu Brekina.
Das funzt zwar nicht im Internet, aber mit der guten, alten Post geht das reibungslos.
Und was vermutlich ganz wichtig ist:
"Der Ton macht die Musik!"
In diesem Sinne:
Eine gute Nacht allerseits!

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