Dienstag, 9. März 2010

Porta 2010,die großen Modelle

An dem besagten März-Wochenende wurde in Porta viel Großes, ja Großartiges gezeigt.
Darum beginne ich meinen Rundgang auch recht untypisch mit den größten Modellen, was den Maßstab betrifft.
Das Großartige an diesem, hier gezeigten Schaustück sind für den Freak sicherlich die gezeigten Modelle, für mich war es aber vielmehr die Tatsache, daß der Sammler dieser Preziosen diese nicht schnöde in einer Reihe präsentierte, sondern sich seiner kreativen Ader (!) hingegeben und ein kleines (großes)/feines Diorama gezaubert hat.
Grundlage bildet der Güterschuppen, der in seinem früheren "Leben" mal auf einer H0-Anlage sein Dasein fristete und nun im Maßstab 1:50 erstaunlich gut zu den Modellen passt.
Aufgewertet wird das Diorama durch den "Jahreszeiten-Wechsel"! ;o)
Darauf gehe ich später noch ein.
Zudem sorgen viele passende Preiserlein und auch etliche Wiking-Zutaten für ordentlich Leben und viele schöne Szenerien.
Aber seht selbst:

Beginnen möchte ich mit meinem persönlichen Favorit, dem Tempo Wiking Kleinlaster, der im Vorbild zwischen 1953 und 1955 gebaut wurde.
Hier zeige ich die seltene Farbvariante in leuchtgrün.
Allein die Farbe springt förmlich an.
Als Novum gab es bei diesem 1:50 Modell erstmalig durchbrochene Fenster.
Eine "Halbtotale" auf die überdachte Laderampe des Güterschuppen.
Auf dem Speditionshof steht eine große Flotte diverser Kleinlaster.
Tempo Matador "Knautschgesicht", Tempo Matador 1000 und 1400 sowie der Hanomag Diesel Schnelllastwagen. Ganz links lugt noch mit einem Zipfel ein Tempo Dreirad hervor.
Diese Seite des Speditionshof erstrahlt im Glanz der herbstlichen Sonne stilgerecht in rostbraun! :o)
Reifenpanne am Tempo Pritschenwagen Matador 1400.
Der 1400er ist eine Modifikation des Matador 1000, der wiederum aus dem Umbau der Form des "Knautschgesichts" hervorgeht.
Anhand folgender Fotos kann noch näher darauf eingegangen werden.
Bekanntlich war der Brezelkäfer im Maßstab 1:40 das erste Wiking-Großmodell und erschien Ende 1947/Anfang 1948. Schon im Juli 1948 kam dann im Maßstab 1:50 der (das?) Tempo "Hanseat". Ebenfalls unverglast, die Räder wie bei den Quetschachsern im Maßstab 1:90 und beim Käfer in 1:40 noch auf festen Achsen.
Ein einfaches Modell, das aber durchaus begeistert.
Die Rückseite des Speditionshof zeigt sich im Licht einer tiefstehenden Wintersonne. Passend zum Schneegestöber draußen vor dem Hotel lag hier auf dem Diorama ebenfalls zentimeterhoch der Schnee und teils auch faustgroße Hagelkörner! ;o)
Auch an der Rückseite des Lagerschuppen eine stattliche Flotte verschiedenster Kleinlaster in knalligen Farben.
Der Kenner wird wissen ob rar und selten, mich haben hier eher die Details und die Präsentation fasziniert. :o)
Während der Hanomag Diesel Schnelllastwagen gerade beladen wird, sitzt der Fahrer (hier aus einen VW Bulli) auf der Rampe und blättert in der Zeitung.
Ich liebe solche Szenen.
Damit hat mir der Erbauer dieses Schaustücks eine große Freude bereitet!
Im Durchgang des Lagerhauses sitzt "Wuffi" der Speditionshund und sucht etwas Schutz vor dem gerade herabprasselnden Hagel!
Auch der Hund ist ein alter Bekannter, der sonst üblicherweise zu Füßen seines Herrchens im Glasbulli seinen angestammten Platz findet.
Einfach toll!
Muss wohl eine spannende Lektüre sein?
Vielleicht ein Wiking-Magazin?
Oder sogar das neue "Biene-Buch"?
Oder etwa die neuesten Auktionsergebnisse?
Der Gute ist so in seinen Lesestoff vertieft, daß er das Unwetter, das gerade hernieder rauscht nicht bemerkt.
Nochmal die herbstliche Vorderseite des Güterschuppens.
Hier möchte ich die Aufmerksamkeit auf den Hanomag in himmelblau lenken.
Das Modell gibt es in vielen verschiedenen Farben, aber es sind eigentlich keine wesentlichen Formenunterschiede bekannt.
Allerdings ist bei dem ganz links gezeigten Modell auf die Innenprägung der Pritsche mit dem Hanomag-Symbol und dem entsprechenden Schriftzug verzichtet worden.
Somit handelt es sich hier wohl um eine recht seltene Variante.
Hier parken einträchtig zwei Knautschgesichter nebeneinander. Das eine in prächtig leuchtendem blau, das andere eher untypisch aber wohl original ab Wiking lackiert in mintgrün (?).
Warum auf dem blauen Knautschgesicht ein Männlein in der Kiste sitzt, ist mir nicht bekannt. ;o)
Aber immerhin hat sich der Mann links im Bild der Witterung entsprechend warm gekleidet.
Ich vermute mal, daß der sich nun hinter das Lenkrad seines ungeheizten Knautschgesicht klemmen wird?
Ich will mal nicht hoffen, daß der arme Kerl hinterrücks von der Laderampe und geradewegs in die Kiste gestürzt ist?
Völlig unbeeindruckt von der Szene sitzt der Bulli-Fahrer immer noch auf der Rampe und schmökert in seiner Zeitschrift.
Vorne nochmals gut im Bild, das grün lackierte Knautschgesicht in einem perfekten Erhaltungszustand.
Den Abschluss des Berichts ziert die Front des Tempo Knautschgesicht rechts neben seinem Nachfolger, dem Tempo Matador 1000.
Das Knautschgesicht erschien in der ersten Hälfte des Jahres 1950 und lief im Gegensatz zum Tempo Hanseat Dreirad schon auf Rollachsen.
Der Umbau des Knautschgesicht erfolgte dann im Juli 1952 zum Matador 1000.
Auffällig bei der Überarbeitung der Form vom "Knautschi" zum 1000er Matador ist die nur mangelhaft entfernte Mittelstrebe der Windschutzscheibe.
Peltzer war ja eigentlich als Pedant bekannt, der schon mal ein Modell zurückstellte, weil es nicht seinen Ansprüchen genügte.
Daß dann doch solche Modelle die Fertigung verließen überrascht.

1 Kommentar:

Insulaner hat gesagt…

Hallo Martin,

ich bin begeistert und gerührt!

Besser kann man es nicht sagen, schnieff!

Gruß aus dem Osten

Christian