Freitag, 14. Mai 2010

Kreuzer Königsberg

Durch einen Zufall hatte ich die einmalige Gelegenheit, eine große Schiffssammlung bewundern zu können, in der auch dieses schöne Schiff enthalten war.
Bei der Königsberg handelt es sich um eie Lizenzfertigung durch Dr. Grope aus original Wiking-Formen.
Peter Schönfeldt zeigt dieses Modell in seinem Buch "Wiking-Modelle" auf Seite 41 und gibt den Maßstab mit 1:625, b.z.w. 1:666 an.
Ein imposantes, zweiteiliges Schiff, bestehend aus Oberteil und Unterwasserschiff. Beide Teile lassen sich trennen, sodaß die Königsberg auch als "Wasserlinien-Modell" auf dem Tisch gefahren werden kann.
Das Schiff hat eine Länge vom Heck bis zum Bug von 26 cm. Leider lassen sich die Geschütztürme nich drehen. Auch sonst gibt es keine beweglichen Details, trotz vieler angesetzter Bauteile.
Das Oberteil wiegt ca.230 g und das Unterwasserschiff etwa 110 g.
Das Beiboot auf dieser Seite sieht verdächtig nach einer Hafen-Barkasse aus. :o)
Alle Teile sind liebevoll bemalt und machen den Reiz dieses gewichtigen Modells aus.
Sofern man bei einem Kriegsschiff von Reizen sprechen darf. ;o)
Der Kreuzer Königsberg nochmals aus der Heck-Perspektive. Rechts im Bild ein kleiner Doppeldecker der maßstäblich zu passen scheint. Fraglich ob der zur Königsberg gehört.
Da das Modell aus einer Erbmasse stammt, konnte der Besitzer nicht gefragt werden.
Zum Lieferumfang gehört ein kleiner Ständer .
Hier die Königsberg nochmal in ganzer Pracht.
Im Vordergrund der See-Doppeldecker mit 2 Sitzen. Der passt jedenfalls hervorragend auf das Katapult der Königsberg.
Darum hier eine Nah-Ansicht des Katapult mit dem Aufklärungs-Flieger.
Davor die Hafen-Barkasse als rettungsboot zeigt eindrucksvoll die Dimensionen der Königsberg.
Kleine Antennen und Masten vervollständigen und viele Detailbemalungen runden das Gesamtpaket ab.
In der Unteransicht des Oberteils erkennt man am Heck die Bodenprägung, die Zweifelsfrei auf die Wiking-Herkunft deutet.

"WIKING-MODELL
D.G.R.M."


Die Innenprägung des Unterwasserschiff:
"WIKING-MODELL
D.R.G.M."
Ja, was denn nun?
DGRM oder DRGM?
D.R.G.M. ist natürlich richtig und besagt: "Deutsches Reich Gebrauchs Muster"
"Nach der Reichsgründung 1871 wurde zunächst kontrovers auch über einen einheitlichen Patentschutz diskutiert. Auf Drängen des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und des Patentschutzvereins (Werner von Siemens) trat später das Patentgesetz am 1. Juli 1877 in Kraft.
Am 01.Oktober 1891 führt das Kaiserliche Patentamt in Berlin neben dem "Deutschen Reichspatent" (D.R.P.) das "Deutsche Reichsgebrauchsmuster" (D.R.G.M.) ein, welches als "Patent des kleinen Mannes" einen Patentschutz für 10 Jahre bietet.
(Deutsches Reich Gebrauchs-Muster)"

Warum es bei Wiking zwei unterschiedliche Prägungen gibt ist mir ein Rätsel. Ob diese Prägung original so in die Wikingform eingebracht wurde, oder erst später bei der Wiederauflage durch Dr. Grope entzieht sich meiner Kenntnis.
Zuletzt zeige ich das Unterwasserschiff von unten mit den beiden goldlackierten Schiffsschrauben und dem Ruderblatt.
Auch die nächsten Postings werden sich mit Schiffs- oder Flugzeugmodellen beschäftigen.
Dabei sind eine Anzahl von weiteren Modellen aus der Dr. Grope Lizenzfertigung.
Vielleicht für den einen oder anderen Schiffssammler recht interessant, was Dr. Grope alles gefertigt hat?

1 Kommentar:

Botho G. Wagner hat gesagt…

Ja, Martin, wahrlich ein schönes Wiking-Schiff! Danke für den Bericht. Es gibt bei Dr. Grope noch viel zu entdecken! Warten wir einmal die Kölner Sonderauktion im November ab. Dann beginnt wohl eine große Diskussion... Richtig ist zweifellos, dass alles, was bisher zu Grope geschrieben wurde,
nur einen Bruchteil der Kieler Lizenzarbeiten umfasst.Zudem sind verschiedene Darstellungen absolut unzutreffend. Das habe ich bei meinen Recherchen zu den späten Panzermodellen 1:200 (siehe Mai-Ausgabe WSN-Internetzeitschrift) festgestellt. Nicht nur Dr. Grope hat fleißig gearbeitet -andere später auch noch...Ja, es wird spannend!
Schöne Zeit wünscht
Botho G. Wagner