Sonntag, 5. September 2010

Flugzeuge- neu im Hangar

1958 kam die Serie der Flugzeug-Silberserie in den Handel. Viele der Modelle waren komplette Neuentwicklungen, es gab aber auch Altbewährtes, wie die nachfolgend gezeigte Dornier Do 215, die aber auch erst deutlich später, Anfang bis Mitte der 60er in den Handel kam.
Die Serienreife erreichten nur wenige Flugzeuge, deren Vorgänger schon zu Kriegszeiten im Wiking-Programm vorhanden waren.
Immer wieder tauchen Modelle der "schwarzen Serie und der Grünlinge" auf, die später in den 60ern in silbernem Kunststoff probeweise abgespritzt wurden um in der Silberserie neue Verwendung zu finden. Aber nur wenige Modelle, wie die Do 215, die Heinkel He 111, das Atlantikflugzeug Bv 139 oder die Focke Wulf FW 200 C schafften den Sprung in die Serie.
Andere Flieger wie die Ju 52, die Ju 87, das Flugboot Do 26, oder auch das Segelflugzeug Reiher waren von Anfang an in der Serie der Silberlinge zu finden.
Lange Zeit haben mich Flugzeuge und Schiffe nicht interessiert. Erst nach der Teilnahme an verschiedenen Sammlertreffen habe ich diese Flieger zur Kenntnis genommen. Nachdem erste Modelle in die Sammlung kamen, bin ich infiziert.
Vielleicht liegt es auch daran, daß das Sammelgebiet der Silberlinge, legt man jetzt mal keinen Wert auf Exoten wie Probespritzungen und Vorserienmodelle recht überschaubar ist.
Zwischen 1958 und etwa 1968 wurden 23 verschiedene Typen aus der Silberserie in den Handel gebracht.
Eindrucksvollste Flieger innerhalb der Serie sind sicherlich die Super Constellation, der Bomber Boing B-47 und der Atombomber Avro Vulcan.
Hier möchte ich aber meinen Neuzugang, die Dornier do 215 vorstellen.
Allen Fliegern gemein ist der "neue gesetzlich geschützte Ständer mit beweglichem Bügel", auf dem sich das Modell in verschiedene Fluglagen bringen lässt.
Was mich an diesen Silberlingen fasziniert (sofern man bei einem Kampfflugzeug davon sprechen darf?) ist bei Licheinfall dieser edele silbrige Schimmer, der Details wunderbar hervorhebt.
Ein Auszug aus dem Beiblatt:
Zweimotoriges Mehrzweckflugzeug (Kampfflugzeug, Aufklärer)
Spannweite 18 m,Länge 16,30 m
Fluggewicht 8600 Kg
Geschwindigkeit ca. 500 km/h
Flughöhe ca. 900 m
Reichweite ca. 3000 km
5 Mann Besatzung
Die Proportionen des Modells wurden getroffen. Die wenigen Gravuren reichen aus um das Modell zweifelsfrei erkennen zu können.

Das Modell ist silber lackiert und, wie es scheint mit einem Klarlack überzogen. Kleine Staubeinschlüsse zeugen jedenfalls von einer Lackierung. Das Modell verzichtet sonst auf jede zusätzliche Bemalung, einziger Kontrastpunkt sind die beiden knallroten Propellernaben.
Gemarkt ist die Do mit dem WM-Zeichen und dem Kürzel DO 215.
Ein passendes Abziehblatt mit entsprechenden Hoheitszeichen liegt zur Beschriftung bei.
Wie, als wenn se fliecht!
Das Modell hat eine Spannweite von 93 mm und eine Länge von 80 mm.
Der Karton ist typisch für die späten Versionen ab etwa 1967/ 68.
Der Wert dieses Modells dürfte zur Zeit bei etwa 35-45 Euro liegen.
Der zweite Flieger der neu in die Sammlung flog, ist die English Electric "Canberra".
Bei den Modellen, die in die Sammlung kommen, lege ich wert auf möglichst neuwertige Modelle mit allen Beilagen und gutem Original-Karton.
Bei den beiden gezeigten Fliegern ist mir das gelungen.
Von der Canberra, die seit 1958 im Wiking-Programm zu finden war gibt es zwei unterschiedliche Kartondeckelbilder.
Um die Canberra habe ich immer einen Bogen gemacht,weil sie m. M. nach das schmuckloseste Modell der Serie ist und in ihren Proportionen seltsam aussieht.
Von nahem betrachtet hat sich meine Meinung dazu nicht verändert! ;o)
Ein eigenartiges Flugzeug.
Die Länge des Modells beträgt 100 mm und die Spannweite ebenfalls 100 mm.
Es gibt dieses Modell sowohl unlackiert (meine hier gezeigte Variante) als auch lackiert.
Ein kleiner Auszug aus dem Beiblatt:
Typ: leichter Bomber,
Spannweite 19,5 m, Länge 20 m
Fluggewicht 22600 Kg
Geschwindigkeit ca 1000 km/h
Flughöhe bis zu 15200 m
Reichweite ca 4800 km
3 Mann Besatzung
Am Boden findet sich das typische WM, sowie die Prägung: ENGLISH ELECTRIC CANBERRA B2.
Da der Flieger auch als Fotoaufklärer eingesetzt wird, erklärt dies vermutlich die Glaskanzel an der Spitze.
Die Düsentriebwerke sind ausreichend graviert und auch am Boden finden sich Gravuren für das Fahrwerk.
Der Blick in die bläulich schimmernde Pilotenkanzel täuscht einen Piloten vor.
Ich vermute, es handelt sich um eine Luftblase im Kunststoff (ob gewollt oder ungewollt dort produziert), die den Piloten simuliert.
Die Wirkung ist aber doll! :o)
Die Canberra wird derzeit zwischen 20 und 30 Euro gehandelt.
Die beiden F 100 Super Sabre kamen eher zufällig neu in die Sammlung und damit breche ich auch direkt meinen Vorsatz, nur neuwertige Flieger in die Sammlung zu nehmen.
Sie waren Teil einer kleinen Sammlung von bemalten und beschädigten Flugzeugen, die ich vor einiger Zeit eintauschen konnte.
Ein schnittiger Düsenjet.
Die Variante ohne Hoheitszeichen ist unlackiert. Viele feine Gravuren machen den Flieger komplett. Die blautransparente Pilotenkanzel kann fast als Markenzeichen der Silberserie gelten.
Leider befindet sich unterhalb der Pilotenkanzel, der Bildabgewandten Seite ein unschöner Anspritzpunkt der den Gesamteindruck etwas trübt.
Auch an der Unterseite gibt es zahllose feinste Gravuren und natürlich das WM-Logo sowie den Schriftzug SUPER SABRE.
Gut zu erkennen ist das abgebrochene "Staurohr" an der Flugzeugspitze. Reste sitzen noch in der Halterung
Einige Flugzeuge der Silberserie besitzen diese feinen, Antennenartigen Gebilde, die fast immer abgebrochen oder abgefallen sind.
Die zweite Super Sabre ist die lackierte Version, versehen mit den dazugehörigen Nassschiebern.
Eine Erklärung für die Lackierung wäre der unschöne Anspritzpunkt der bei der lackierten Version kaum auffällt, andererseite ist bei dieser Version auch die Formtrennnaht entlang der Flügel entfernt worden (gefräst, geschliffen?) was wohl eine Lackierung unumgänglich machte?
Die Unterseite entspricht der oben gezeigten Version.
Hier fällt allerdings auf, daß das Staurohr komplett fehlt. Eine Erklärung wäre, daß es separat beigelegen hat um dann vom Besitzer angeklebt zu werden....
Eine zweite Erklärung wäre, daß der Kleber auf der Lackoberfläche nicht gehalten hat und das Staurohr bei der ersten Berührung abgefallen ist....


Ich kenne Modelle, die noch komplett sind in der OVP, bei denen ab Wiking die Flugzeugspitze zum Schutz des Staurohrs mit einem Stück transparentem Gummischlauch umhüllt war. Das hatte allerdings den Nachteil, daß bei einigen lackierten Fliegern dieser Schlauch die (frische?) Lackierung ringförmig um die Flugzeugnase beschädigt hat.
Also wenn Euch mal eine Super Sabre mit einem ringförmigen Lackfehler um die Flugzeugnase begegnet, wisst ihr jetzt woher die stammt! Fehler ab Werk! ;o)
Für eine tadellose Super Sabre in OVP mit allen Beilagen und Ständer muss man zwischen 35 und 50 Euro hinlegen.

Falls noch jemand Silberlinge zu Hause rumliegen hat und keine Verwendung dafür hat, bin ich ein dankbarer Abnehmer. ;o)
Ganz oben auf meiner Wunschliste stehen noch Super Constellation, Avro Vulcan, Gloster Javelin, Focke Wulf FW 200 C, Ju 52, Heinkel He 111, Reiher, Fouga Magister und Sea Hawk sowie der Bomber B-47.

4 Kommentare:

Botho Wagner hat gesagt…

Nur weiter so, Martin
-und Du landest noch bei den 1:200
Landmodellen...dann ein herzliches Willkommen im Nischenclub!
Botho

Ermel hat gesagt…

Du schreibst: "Was mich an diesen Silberlingen fasziniert (sofern man bei einem Kampfflugzeug davon sprechen darf?)" -- hier meine Antwort: NATÜRLICH darf man! Die Modelle tun keinem weh. Und Dich fasziniert ja nicht die Feuerkraft oder Bombentraglast des Originals, sondern seine Formen ... hervorgehoben durch eine Lackierung, die das Vorbild nicht trug. Also bloß nicht bange machen lassen!

Ich kann mit Flugzeugen allgemein nicht allzuviel anfangen. Aber Deine Modellfotos haben was ... gerade in der Stilisierung und Reduzierung aufs Wesentliche und im formbetonenden silbernen Lack sind die Modelle grafisch sehr edel und ansprechend.

Liebe Grüße, Ermel.

Martin hat gesagt…

Vielen Dank für Eure Kommentare.
Botho: bei den Landmodellen bin ich ja schon in geringem Rahmen aktiv. Bei den "zivilen" Modellen wird es aber wohl bleiben. Vielleicht noch mal die Busse und Straßenbahnen und vielleicht auch noch das eine oder andere Pilot-Schmankerl, gerne auch als Nachguss. Ich habe da keine Berührungsängste und die Originale dürften für mich wohl unerschwinglich bleiben.
Ermel: vielen Dank für die Anmerkung. Im letzten Absatz klingt es fast wie Poesie, trifft den Nagel aber auf den Kopf. Genau meine Gedanken.
Gruß
Martin

Wolfgangs301 hat gesagt…

Aus Zufall gefunden, endlich jemand der sich mit den alten Wiking-Silberlingen auskennt. Hatte früher etliche davon, leider jetzt nicht mehr. Wo findet man denn noch welche?
Wolfgang