Freitag, 8. Februar 2013

RMS Titanic

Am 2. April 1912 wurde der damals größte Luxusdampfer der Welt Indienst gestellt. Dabei handelte es sich um ein Schiff, das bis heute von seinem Bekanntheitsgrad nichts eingebüßt hat und auch bei Menschen bekannt sein dürfte, die mit Schifffahrt sonst nichts am Hut haben.

Die RMS Titanic wurde aber nicht durch ihre besonderen Vorzüge bekannt, sondern durch eher traurige Berühmtheit, da sie auf ihrer Jungfernfahrt am 14.April 1912, 20 min vor Mitternacht vor Neufundland mit einem Eisberg kollidierte, innerhalb von 2:40 Std. in eiskalter See sank und ca. 1500 Menschen mit in den Tod riss.

Diese Fotos habe ich im Juni 2012 im Maritimen Museum in Hamburg gemacht. Wozu so ein Museumsbesuch doch manchmal gut ist. Oder hat mich der Besuch etwa geprägt?
Ich weiß es nicht.
Aber ich behaupte mal, wer sich für Schiffe interessiert, kommt an der Titanic nicht vorbei....

Am Modell wird die Kollision gezeigt.

Dieses Modell zeigt die Titanic, wie sie schließlich am 1.9.1985 in 3803 m Tiefe entdeckt wurde.
Besitzer war die britische Reederei White Star Line. Gebaut wurde die Titanic in Belfast auf der Werft von Harland & Wolff. Mit einer Länge von ca 269 Metern, einer Breite von 28 Metern und einer Höhe vom Kiel bis zum Schornstein von ca.53 Metern war das Passagierschiff zur damaligen Zeit das größte Schiff welches jemals gebaut wurde mit 46.329 BRT.

Zwischen den Reedereien Cunard Line, Hapag und der White Star Line gab es ein "heißes Rennen" um "höher, schneller, weiter". Die Cunard Line hatte mit der Lusitania und der Mauretania (beide über 30.000 BRT) vorgelegt. Die White Star Line wollte 1907 mit der Olympic-Klasse zu der die Titanic (45.000 BRT) gehörte nachlegen.  Für Hapag lief 1912 die neue "Imperator-Klasse mit 50.000 BRT vom Stapel.
Allesamt imposante Passagierdampfer, die nicht immer durch Schnelligkeit, eher durch Luxus bestachen.
Die Mauretania der Cunard Line war bis 1929 das schnellste Passagierschiff der Welt. 1929 wurde sie dann von den Luxusdampfern der Hapag Bremen und Europa abgelöst.

Auf jeden Fall ein imposantes Schiff. Die Titanic war übrigens auf ihrer kurzen Fahrt als Postschiff der britischen Post unterwegs. Darum auch der Namenspräfix RMS für Royal Mail Ship. An Bord der Titanic befand sich ein Büro der Royal Mail für die Bearbeitung der mitgeführten Post. Postverträge boten für die Reedereien eine sichere Zusatzeinnahme.

Die Herstellungskosten der Titanic lagen 1912 bei 1,5 Mio. Pfund Sterling oder 7,5 Mio Dollar. Nach aktueller umrechnung entspräche diese Summe heute etwa 130 Mio Euro.
Ein stolzes Sümmchen. ;o)
Zum Glück musste ich nicht so viel auf die virtuelle Ladentheke legen! :o)

Das Mercator-Modell im Maßstab 1:1250 ist komplett aus Metall. Es misst 210 mm in der Länge, 23 mm in der Breite und ist 36 mm hoch. Sogar die kleinen Lademasten sind aus Metall. Die Detaillierung ist sehr überzeugend.

Man kann förmlich "Leo und seine Liebste" vorne am Bug erahnen! :o)
Der vierte Schornstein hatte nur eine Entlüftungsfunktion und diente somit nicht dem Rauchabzug für die 2 Vierzylinder-Kolbendampfmaschinen. Denn die Titanic wurde noch mit Kohle als Brennstoff angetrieben. Davon benötigte das Schiff pro Tag 620 bis 640 t um eine Reisegeschwindigkeit von 21 kn (39 km/h) zu erreichen. Dafür führte die Titanic ca. 6700 t Kohle mit.
M steht für Mercator, 404 steht für die Art. Nr. . Mehr Hinweise, ausser dem Schiffsnamen sind am Schiff nicht zu finden.
Die Lackierung scheint noch Original zu sein und ist in matten Farben gehalten.

Diese Route ist die Titanic zwar nie gefahren, aber zu Hause auf dem Schreibtisch ist alles möglich und erlaubt. Ein tolles Modell und sicher nicht das letzte Schiff von Mercator. Die Schiffspalette dieses Herstellers war riesig!

Alle Daten in diesem Beitrag stammen von hier. Woher sonst? ;o)

Samstag, 2. Februar 2013

Der reisst die Klappe auf

Vor fast genau einem Jahr, habe ich schon einmal so eine Bastelei fabriziert. Der LKW ist längst in andere Hände gewandert und nun kam die Anfrage, ob ich nicht noch einmal "die Messer wetzen" könnte um eine Haube zu öffnen?
Na klar, kein Thema!

Darum jetzt mal für alle zum mitschreiben eine Bauanleitung:
Zunächst muss mit sanfter Gewalt das Fahrerhaus (darf man noch "Führerkabine" sagen?) vom Chassis getrennt werden. Dazu benutze ich einen Brieföffner der zwischen Chassis und Fahrerhaus als Hebel dient.
Von beiden Seiten der Kabine im Bereich der Kabinenrückwand wird nun gehebelt und gebogen, sanft aber bestimmt! ;o)
Das Material ist ziemlich kompakt, trotzdem sollte man den Krafteinsatz dosieren.
Das Fahrerhaus ist an der Rückwand und unter der Motorhaube verklebt. Der Kleber bei diesem Exemplar war elastisch, ähnlich dem Kleber aus einer Heißklebepistole.
Irgendwann gab die Verklebung nach, das Fahrerhaus konnte nach vorne geklappt werden und beid ließ sich leicht vom Chassis trennen. Der Kleber konnte rückstandsfrei entfernt werden.

Nun beginnt die schwierigste Phase. Mit einem Bastelmesser wird entlang der Motorhaubenkontur geritzt. Dadurch bleiben die späteren Spaltmaße zwischen Haube und Karosserie sehr gering.
Für diese Arbeit habe ich mir in Etappen mehrere Tage Zeit gelassen. Manchmal war das Licht nicht gut, manchmal die Finger zu zittrig! ;o)
Immerhin reicht es nicht, nur lässig mit dem Messer an der Linie entlang zu fahren. Das Material soll ja schon abgetragen werden und der Ritz irgendwann die Motorhaube vom Rest der Kabine trennen.

Nach einigen Tagen war es dann soweit. Der Ritz ist tief genug um durch die Wandstärke der Fahrerkabine zu dringen. Heißa! :o)

Besonders schwierig sind die Rundungen. Dabei ist mir die Klinge doch manchmal über das Ziel hinausgeschossen.

Dann der erlösende Moment: die Motorhaube ist raus. Das Ereignis musste mit einem Pott Kaffee gefeiert werden!
Um Jahre gealtert beginnen nun die Nacharbeiten.

Aber erst noch schnell eine erste Passprobe. Na, geht doch.

Die Motorhaube wird nach altbewährtem Prinzip mit Blumendraht befestigt. Vorher werden noch Grate befeilt, Kanten mit einer kleine Feile geglättet und Kratzer und "Vorbeischnitte" wo es eben ging mit einer "Multi-Kosmetikfeile" (Frauen werden so ein Ding kennen. Benötigt Frau für das Bearbeiten von Fingernägeln) poliert.

Jetzt kann man endlich den schönen Motor sehen, der wirklich fein detailliert ist und üblicher Weise unter dem Fahrerhaus verborgen bleibt. Aber nicht mit mir! :o)
Da muss Luft dran!

Wurde der Magirus nicht auch mit Spitznamen "Alligator" genannt?
Jetzt weiß man auch warum.
Der reisst sein Maul ganz schön auf!

So, Bastelei beendet, Modell wieder in die Verpackung und ab zum Auftraggeber!