Freitag, 26. Juni 2009

In meinem Bücherschrank (3)

1980 startete Karl A. Koch seinen Wiking-Sammlerkatalog unter der Bezeichnung "Die gelben Hefte" im Marktpreis-Verlag, damals noch mit Sitz in Bonn.
Leider kann ich zu den Erstausgaben nicht viel sagen, da mein erster Katalog aus dem Marktpreis-Verlag aus dem Jahr 1984 datiert.
Soviel ich weiß, waren die ersten "Gelben Hefte" noch im 2er-Pack erhältlich?
Vielleicht kann mir ein Blogleser auf die Sprünge helfen? Fotos und Beschreibungen werden dankend angenommen! ;o)

Der Sammlerkatalog 1984 teilt sich in den Bereich unverglaste- und verglaste Modelle.
Der Verfasser begnügt sich zunächst damit, die Modelle aufzulisten, ohne auf Farben ein zugehen.
Die Zeichnungen der Modelle stammen von der italienischen Kunst-Graphikerin Vanda Daminato. Die Bilder zeigen die Modelle schematisch ohne auf Details einzugehen.

Alle Modelle werden preislich bewertet, bzw die neuen Modelle werden ohne Preisnotierung geführt. Zu diversen LKW-Modellen gibt es sogar Detailzeichnungen bezüglich der verschiedenen Aufdrucke/Aufkleber.
Vergleicht man die Ausgabe 1984 mit der letzten Ausgabe 1998 die noch unter der Ägide von Karl A. Koch entstanden ist, erkennt man die rasante Entwicklung die dieser sammlerkatalog durchlaufen hat und wieviel Arbeit dort investiert wurde:
Ausgabe 1984: 230 Seiten, Ausgabe 1998: 896 Seiten!

Schon 1985 pflegt Herr Koch erste Farbvarianten ein und hängt eine Liste mit Richtpreisen für Werbemodelle an. Das Cover ist erstmalig farbig.

1986 gibt es dann einen dritten Katalogteil mit Werbemodellen, die auch als Zeichnung gezeigt werden. Die Gelben Hefte heißen ab jetzt "Der Gelbe Katalog"

1987 holt sich Koch einen weiteren Zeichner ins Boot, der nach und nach die Zeichnungen der Kunst-Graphikerin ablöst. Der Katalog hat nunmehr 400 Seiten, wird regelmäßig um die Neuheiten und vor allem um die jährlichen Sonder- und Werbemodelle ergänzt. Ausserdem kommt eine Farbkarte passend zum Katalog und es gibt 3 Sätze eins Karteikarten-Systems für PKWs mit Fotos der Modelle.
Als Neuerung seien noch einige Werbeanzeigen diverser Modellautohändler und Auktionatoren anzumerken. Auf Seite 506 findet sich eine ganzseitige Anzeige von Modellauto Wanner, noch mit Duisburger Adresse!

Der Gelbe Katalog 1988 ist lt. Cover noch umfangreicher:23 % stärker, besitzt viele neue Zeichnungen und kostet nunmehr DM 35,50,-

1989 sind alle Zeichnungen nur noch von dem Zeichner H. W. Zenz. Die Dreiteilung in Unverglast, Verglast und Werbe hat sich bewährt. Die Modellbeschreibungen erhalten jetzt eine Überschrift! Die Nummernvergabe hat sich ebenfalls bewährt und der Terminus des "GK" ist fester Bestandteil der sammlerszene geworden.


1990 erscheint die zehnte Ausgabe des Gelben Katalogs als Jubiläumsausgabe. Die Ausgaben sind fortlaufend nummeriert!


In den Jahren 1991 bis 1997 gibt es fortlaufende Ergänzungen und Verbesserungen und natürlich bleibt der nun als "Neuer Gelber Katalog" bezeichnete GK (seit 1995) ständig aktuell was Wiking Neuheiten sowie Sonder- und Werbemodelle anbelangt. Aber auch bei den antiquarischen Modellen wird regelmäßig verbessert und auch "ausgemistet".

Seit 1995 gibt es die Rubrik "Streitfragen" in der der Nachweis für strittige Modelle in Sammlerbefragungen erfolgen soll.
Durch Abkürzungen bei den Modellbeschreibungen gelingt es Karl A. Koch die Seitenzahl zu reduzieren.


1997 legt Koch den Neuen Gelben Katalog auf CD vor! Ausserdem kommt der Katalog in deutlich abgespeckter Version u.a. Verzicht auf die Zeichnungen) als börsentaugliches Taschenbuch im Kleinformat.
Mir liegen aber weder das Taschenbuch noch die CD vor, sodaß ich hier nichts darüber berichten kann.


1998 erscheint letztmalig ein Preisführer/Sammlerkatalog unter der alleinigen Regie von Karl A. Koch, denn im Herbst 1998 gibt das modellmagazin bekannt, das der Händler Holger Wanner den Marktpreis-Verlag gekauft hat.
Der Katalog besitzt mittlerweile 896 Seiten und koch hat jetzt noch einen vierten Teil angefügt für die großen Modelle der Wiederauflagen. (1991 hatenn Koch und J. Schwörzer einen separaten Katalog für Wiking Modelle in den großen Maßstäben aufgelegt.)


1999 kommt dann der Neue Gelbe Katalog als Gemeinschaftswerk von Koch und Wanner in den Handel. Dieser Katalog liegt mir nicht vor.
(Ich hatte mich 1998 entschlossen, den GK nur noch jedes 2. Jahr zu kaufen, da der Katalog nunmehr die DM 50;- - Marke übersprungen hatte und ich für diesen Betrag schon eine nicht unbeträchtliche Menge an Modellen kaufen konnte! Dieser Umstand sollte mir dann 2003 zum Verhängnis werden. Doch dazu später mehr!)

2000 erscheint dann wieder eine Jubiläumsausgabe, der 20. "Neuer Gelber Katalog", Das Jahrbuch des Wiking-Sammlers! Erstmalig unter der alleinigen Regie von Holger Wanner.
Er beginnt damit, die PKWs in Tabellen auf zulisten. Damit wird die Gliederung des GK deutlich übersichtlicher.

Den Katalog 2001 habe ich dann wieder ausgelassen.

Mein letzter Katalog datiert folgerichtig aus dem Jahr 2002. Das Titelbild vermeldet: 112 Seiten mehr Inhalt, Preisangaben erstmals in Euro, 1120 Seiten, aktuelle Preise, aktueller Stand. Der Katalog kostet jetzt 30,- Euro.
Wanner bleibt der Linie treu, listet weiterhin die Modelle in Tabellenform, die er bis zur Katalognummer 600 fort geführt hat. Die bei Wiking herschende Neuheitenflut mit immer aufwendigeren Bedruckungen bei den Serien-, Sonder- und Werbemodellen versucht Wanner Rechnung zu tragen mit umfangreichen Beschreibungen im Katalog, die die Textteile immer länger und unübersichtlicher werden lässt.
Die Zeichnungen von H. W. Zenz haben sich bewährt und finden auch in der Ausgabe von 2002 Verwendung.

Den Katalog 2003 habe ich dann wieder ausgelassen, was sich rückblickend als schwerer Fehler erwiesen hat. Denn der Katalog 2003 ist vorerst der letzte aus dem Marktpreis-Verlag.
Inzwischen wird der Neue Gelbe Katalog 2003 für bis zu 80 Euro bei ebay gehandelt. Die Auflage ist beim Verlag restlos ausverkauft.

Über das Wie und Warum des Ausbleibens neuer Jahrbücher wurde viel spekuliert. Hier werde ich mich nicht beteiligen.
Ob es einen neuen "Neuer Gelber Katalog" geben wird, ist fraglich. Gerüchteweise wird immer mal wieder in der Sammlerszene die Mär gestreut.
Sofern H. Wanner die Datenflut von Neuheiten der Jahre 2003 bis heute gesammelt hat, dürfte ein neuer GK inzwischen mindestens doppelt so dick sein wie der letzte aus 2003. Sollte er die Daten bisher nicht gesammelt haben, so dürfte es im nachhinein betrachtet fast unmöglich sein, dieses nachzuholen.

Fakt ist jedoch, daß der GK noch immer das Standardwerk für den Wiking-Sammler ist. Mein letzter GK, wie auch die meisten vorhergehenden wurden immer um Neuzugänge handschriftlich ergänzt. So macht es mir auch heute noch Spaß, einen alten Katalog in die Hand zu nehmen um nach zuschlagen, wann welches modell in die Sammlung kam. Viele lose Katalog- und Prospektfotos von Ladegutmodellen ergänzen meine Kataloge. Ausserdem finden sich immer mal wieder Schnipsel mit Sammlerkontakten, Visitenkarten oder Zeitungsausschnitten.
Jeder Katalog im Regal erzählt seine eigene Geschichte und das macht sie für mich wertvoll.
Und wer weiß, vielleicht findet ja eines schönen Tages auch mal ein 2003er in meinen Bücherschrank?
Bis dahin hoffe ich auf die Neuerscheinung des GK 2009/2010! :o)

Fast hätte ich es vergessen, zum Gelben Katalog gab und gibt es auch Farbkarten. Ich habe noch die ältere Variante. In dieser Farbkarte gibt es kleine, rechteckige Felder mit Löchern in der Mitte, die einen exakten Vergleich mit dem Modell ermöglichen.

Wer es gerne etwas ausführlicher mag, sollte hier schauen.

1 Kommentar:

  1. Anonym2:22 PM

    Schade das Herr Wanner nicht das hält was er Herrn Koch und den Sammlerfreunden damals versprochen hat

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