Mit den Dezember-Neuheiten erschien das neue Buch von U. Biene aus dem Delius Klasing Verlag.
Es ist das 4. Buch aus der Feder des Autor und m. E. neben dem 2. Band das Beste der Serie.
Das Format ist etwas größer als die vorhergehenden Bücher. Darum ist das Buch bei ähnlicher Seitenzahl auch deutlich gewichtiger, nicht nur was den Inhalt angeht! ;o)
Schon die Aufmacher-Geschichte über die große Verkehrsplatte der Wiking Nachkriegsjahre und der entsprechende Nachbau dieses Schaustücks durch den Sammler H.-W. Gottschalk sind ein Highlight und echter Eyecatcher.
Viele Geschichten über Schaustücke und Dioramen ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch.
Auch wenn ich manches Schaustück live und in Farbe schon gesehen und erlebt habe ist es doch eine Freude sie hier in diesem schönen "Bildband" nochmals betrachten zu können.
Neben den Dioramen gibt es einige Geschichten rund um Wiking, den Firmengründer Peltzer und seine Mitarbeiter.
U.a. findet man neben einem interessanten Interview mit der ehemaligen Buchhalterin Herta Berndt eine Reportage über den Modellbaumeister Alfred Kedzierski. In diesem Bericht werden unzählige "Schnitzereien" und Holzmodelle gezeigt, die das Talent des Künstlers eindrucksvoll belegen. Alleine dafür lohnt der Kauf des Buches.
Spannend auch der Bericht über das Verkaufsregal der Firma Hespe.
Bückeburg liegt ja mal gerade etwa 25 km von B. O. entfernt....
18 Seiten des Buches befassen sich mit den, vor kurzem erst wieder aufgetauchten Spritzling-Musterkarten.
Ein wahrer Schatz der zeigt wie die Modelle in den Formen angeordnet waren und den Mitarbeitern ein wichtiges Hilfmittel waren. Sind doch bei jedem Spritzling die Gewichtsangaben des nötigen Granulats vermerkt.
Stellvertretend für die vielen, im Buch gezeigten Pappen zeige ich hier mal die Karte mit den aufgenähten Spritzlingen für den Opel Blitz 39. Was sonst! ;o)
Es gibt sogar noch eine Abbildung einer Karte mit dem Spritzling des Lanz Bulldog! :oo
Diese Spritzlinge in der eigenen Sammlung, dass wäre was! ;o)
Ein Bericht zeigt frühe Fotografien aus der Hand von Peltzer persönlich. Ich bin ja ein Fan solcher sw-Fotografie. Die Darstellung der Modelle entsprach dem damaligen Zeitgeist mit dem typischen Streiflicht und den daraus resultierenden langen Schatten.
Meinem Faible für Wiking-Schiffe folgend zeige ich hier stellvertretend für die vorgestellten Fotos die Seite mit den Schiffsfotos. Als Vergleich stellte Peltzer die Streichholzschachteln zu den Schiffen.
Wer weiß was ihm beim fotografieren durch den Kopf ging.
Es gäbe noch viel zu diesem Buch zu schreiben, die vielen Sammler-Interviews mit den spannenden Rückblicken auf lange, bewegte Sammlerkarrieren, der Ausflug zur Modellbahn, der Bericht über große Maßstäbe, die Reportage über frühe Rosenbauer-Vorbilder, Wikingmodelle auf Spielkarten und Quartetten, Tankstelle im Wandel der Jahrzehnte, "Wie ich den Gebäudebogen baute", Wiking im Ausland (Belgien) und last but not least das Vorbild für die Shell-Tankstelle. Ja, die gab es wirklich!
Wer allerdings etwas über die Spur N wissen möchte, sucht in diesem Buch vergeblich.
Auch gibt es nichts über den Zeitraum nach der Übernahme durch die Firma Sieper.
Aber wie ich den Autor kenne, hat der bestimmt noch einige Asse im Ärmel.
Ich freue mich auf weitere, so kurzweilige und unterhaltsam geschrieben und bebilderte Bücher.
Das Buch bietet auch nach dem mehrmaligen lesen und blättern immer noch viele Geschichten und fantastische Bilder für den interessierten Sammler.
Und dass ganz ohne "Strahlkraft"! ;o)
Da sind die knapp 30,- Euro bestens investiert.
P.S.: Abbildungen aus dem Buch erfolgten mit freundlicher Genehmigung des Autors U. Biene
Hallo Martin,
AntwortenLöschenIch kann mich Deiner Rezension nur anschließen. Ein schönes, interessantes, kurzweiliges,reich bebildertes Buch, was zum Träumen einlädt. Dies war ein schönes Weihnachtsgeschenk.
Grüße
Wolfgang
Hallo Martin,
AntwortenLöschenDu überlässt nichts dem Zufall, ganz großes Kompliment an den Autor und Gestalter. Immer wieder informativ und zeitnahme Berichte. Das die Sammlerliteratur auch hierbei Berücksichtigung findet verwundert mich nicht.
Begeisterte Grüße, ein Modellauto-Sammler