fiel mir ein, daß ich doch auch mal kurz einige "Großmodelle" in Händen hatte.
Den Kreuzer "Königsberg" habe ich ja schon vorgestellt, nun folgt ein Blick auf ein Pilot-Modell.
Aber vielleicht noch einige Worte zu dem Blick in die Sammlervitrine oben:
Ganz hinten der Kreuzer "Lützow", dann der Kreuzer "Königsberg", die "Aviso Grille" und ein Torpedoboot. Alle im Großmaßstab 1:200. Diese Schiffe dürften seit der C. Saure Auktion von November 2010, der sog. "Rautenberg-Auktion" auch vielen Sammlern bekannt sein?!
Die kleineren Schiffe im Vordergrund dürften den meisten Schiffssammlern geläufig sein. Erwähnenswert wäre noch das Torpedoboot "Raubtier-Klasse" mit Unterwasserteil im Maßstab 1:666 und ganz vorne links unten die Druckplatten für das Typenblatt der Fouga Magister (Flugzeug der "Neuen Serie/Silberserie, Maßstab 1:200).
Alleine die großen Schiffsmodelle im Maßstab 1:200 aus Holz mit angesetzten Kleinteilen aus Kunststoff und Metall sind einen Hingucker wert.
Nun aber zu dem Schiff, das ich eigentlich vorstellen möchte:
die dänische Staatsjacht Dannebrog , benannt nach der dänischen Flagge.
Das Schiff im Maßstab 1:500 (lt. Schiffs-Sammlerkatalog von L. Leinhos, Nr. 745) ist aus Metallguss, entstammt vermutlich einer Gemeinschaftsproduktion von Pilot und Wiking aus der Nachkriegszeit und ist wahrscheinlich nicht mehr zur Auslieferung gelangt.
Einer Produktion aus alten Formen durch Dr. Grope ist es zu verdanken, daß dieses Modell in kleiner Stückzahl in die Sammlerszene gelangt ist.
Beginnen möchte ich mit einigen Fotos die mir wiederum A. Fechner zur Verfügung gestellt hat. Sie zeigen die Jacht in unfertigen Ausführungen, z. T. in diversen Bemusterungsstadien oder aber in unterschiedlichen Versuchslackierungen.
Foto (c) A. Fechner
Aber auch diese Fotos belegen schon die feine Detaillierung des Modells und zeigen deutlich, wie herrschaftlich das Vorbild wirkt.
Ein schnittiges Schiff für royale Zwecke!
Foto (c) A. Fechner
Weitgehend fertig gestelltes Modell.
Foto (c) A. Fechner
Weiter geht es mit Fotos, die ich seinerzeit von dem Exemplar gemacht habe, das mir vorgelegen hat.
Es tut mir heute noch in der Seele weh, die Jacht verkauft zu haben! ;o)
Aber ich weiß sie ja in guten Händen.
Zunächst einige Daten zum Modell:
Gewicht: 133 gr.
Länge Wasserlinie 12,5 cm
Länge gesamt 16,5 cm
Höhe 4,2 cm
Breite 1,9 cm
Zum Maßstab schreibt L. Leinhos in seinem Katalog auf Seite 338 unter der Nummer 745 1:500, U. Haeveker gibt dagegen 1:900 an. Vielleicht mein Haeveker aber auch das frühe Modell von 1933?
Da das Modell schon etwas durch schwere See gefahren ist, fehlt am vorderen Mast eine Rahe.
Ansonsten weiß das Modell eigentlich aus jedem Blickwinkel zu überzeugen.
Wann das Modell produziert wurde und von wem (ob von Pilot selbst oder von Wiking für Pilot) kann letztendlich nur spekuliert werden.
Laut einer Formenliste soll die Form Nr. 97 (3 Kg, Bronze) der Dannebrog bei Wiking lagern.
L. Leinhos zeigt in seinem Katalog auf Seite 372 unter der Nummer P302 eine frühe Version der Königsjacht Dannebrog in Schieferguss die in Pilot-Katalogen ab 1933 genannt wird.
Bei dem hier gezeigten Exemplar handelt es sich aber um eine spätere Version.
Auf einen Herstellungszeitraum mag sich L. Leinhos aber nicht festlegen.
Die Bemalung des Modells ist einer Staatsjacht, eher einer königlichen Jacht würdig.
Geradezu verschwenderisch wurden Details bemalt und hier und da sogar Goldverzierungen angebracht.
Mir liegt eine Preisliste von Modellbau Dr. Grope von 1986 vor.
Dort wurde das Modell (übrigens ebenfalls im Maßstab 1:500) für 65 DM angeboten.
Für heutige Verhältnisse vermutlich ein Schnäppchen, schaut man sich mal an, wieviel Handarbeit in diesem Modell steckt.
Sogar der "Dannebrog" am Heck wurde nicht vergessen.
Viele kleine, separat angesteckte Details runden das Modell ab.
Wie die Nahaufnahme belegt wird die Sicherheit auf der Jacht groß geschrieben.
Unterschiedliche Rettungsboote und Schlauchboote in Kapseln warten auf den hoffentlich nie eintretenden Ernstfall.
Ein tolles Modell.
Die Gallionsfigur und die goldene Verzierung am Bug wurden mit Goldfarbe umgesetzt.
Ein Blick von der Steuerbordseite auf die Decksaufbauten.
Funkerantenne, Suchscheinwerfer, Radar am Fockmast, zweifarbig bemalte Bullaugen, an alles wurde gedacht.
Ein fein durchgestyltes Modell, das begeistert.
Der Blick unter das Modell zeigt, daß Material knapp und kostbar war und möglichst viel Hohlraum eingeplant wurde.
Der grüne Wasserpass ist vorbildgerecht.
Die Bodenprägung zeichnet das Modell unzweifelhaft als Pilot-Modell aus.
Zuletzt noch ein Foto mit Ausblick auf ein weiteres Großmodell, welches mal in meinem Besitz war und über das es noch zu berichten gilt:
Und ja, wie haben sie mir gefehlt, diese "Voll mau-Klicker"!
Schade, daß diese anonymen Zeitgenossen nie einen Kommentar hinterlassen, warum sie "voll mau" angeklickt haben.
Das würde mir zumindest helfen zu verstehen, was falsch gelaufen ist, oder was ich verbessern kann.
Aber so stehe ich etwas auf dem Schlauch.
Ich hatte gedacht, bei dem Beitrag zur Dannebrog wäre keine Frage offen geblieben und jeder ambitionierte Sammler würde sich freuen, mal etwas über weniger bekannte Schiffsmodelle zu erfahren?
Oder hat hier etwa ein Modellautosammler "voll mau" angeklickt, weil hier schon lange nicht mehr über H0-Klassiker berichtet wurde??
Das könnte ich ja noch verstehen.
Wissen wüsste ich es aber schon gerne! ;o)
1 Kommentar:
Hallo Payday,
besten Dank für die anerkennenden Worte zum Blog.
Ich werde hier aber keinen Spam zulassen.
Besten Dank für Ihr Interesse!
Gruß
M. Böhne
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