Hier geht es um eine Bauanleitung, oder besser meine Baubeschreibung des Plans für Spur N.
Mit einigen Tipps und Kniffs, die Euch helfen sollen, wenn ihr euch mal an den Bau heranwagt Fehler zu vermeiden, oder die Angst zu nehmen so ein Bauprojekt in Angriff zu nehmen.
Es ist garnicht so schwer!
Der Plan wurde auf die Größe N, also 1:160 "heruntergedampft", so fällt vieles eben doch sehr winzig aus und vor allem die schmalen Klebelaschen haben mich manches Mal verzweifeln lassen.
Ein Arbeitskollege war so freundlich über das Architekturbüro seines Vaters diese Kopien auf festem Karton anzufertigen. Diese Kopien stehen dem Original in nichts nach und es war eine Freude damit zu bauen und Erfahrungen zu sammeln.
Als Gerätschaften unverzichtbar:
eine Schere, um die Teile provisorisch ausschneiden zu können,
ein scharfes Cuttermesser für sämtliche Schnitte,
ein Geo-Dreieck für rechtwinkelige oder parallel verlaufende Schnitte, ein weiteres Lineal für längere Schnitte, für die das Geo-Dreieck nicht ausreicht,
ein stumpfes Messer oder einen Brieföffner um die Knickkanten anzuritzen,
Holzleim zum Kleben, oder andere Klebstoffe,
Zahnstocher zum aufstreichen des Leims auf den schmalen Klebelaschen unverzichtbar!
Es empfiehlt sich zunächst mit den einfach zu bauenden, rechteckigen Geschäftsgebäuden "Lebensmittel, Sport und Spiel oder Gaststätte" zu beginnen.
Aber zuerst habe ich mit dem kleinsten Teil, dem "Baustellenzelt" begonnen.
Hier habe ich den Fehler gemacht, die Falzlinien, also die Knickkanten von der falschen, nämlich der sichtbaren Seite einzuritzen um den Karton besser knicken zu können. Dies hinterlässt hässliche, weiße Knickkanten, die ich natürlich bei den Gebäuden vermeiden wollte.
Diese kleinen Winkel helfen später die Knickkanten anzuritzen.
Die Knickkanten für die Klebelaschen habe ich immer von der Vorderseite der Gebäude eingeritzt, da ja hier eine scharfe Kante von Nöten ist.
Nach dem anritzen werden alle Kanten in die richtige Richtung gefalzt.
"Das Anritzen der zu kniffenden Kanten muß auf der Außenseite und sehr zart erfolgen."
Damit wiederspricht dieser Hinweis meinem o.a. Rat. Meine Vorgehensweise führt jedoch zu dem nebenstehenden Ergebnis, welches m.E. deutlich besser wirkt als eine angeritzte, weiße Kante.
Oder?
Man sieht gut die vorgeknickten Teile mit den umgebogenen Klebelaschen.
Im Vordergrund mein Erstlingswerk, bei dem deutlich die weißen Knickkanten ins Auge springen.
Im Vordergrund steht die Reklame-Säule die auch nicht ganz einfach zu bauen ist, da die vielen winzigen Klebelaschen erst einmal ausgeschnitten sein wollen. Liegen die Teile ertmal fertig da, will die Reklamesäule in Form gebracht werden. Zu diesem Zweck habe ich die Pappe um einen Bleistift gewickelt und mehrfach über die Tischplatte gerollt. Damit habe ich genau die Rundung der Säule erzielt. Nun braucht ich nur noch denFuß und das Dach anzukleben und fertig!
Hätte ich erst mit den einfacheren Gebäuden angefangen, wäre mir das sicher nicht passiert, da mir am Anfang schon etwas die Übung mit dem Klebstoff fehlte. Das klappte dann im Verlauf des bastelns immer besser! ;o)
Die beiden rechteckigen Gebäude stellen keine großen Ansprüche an die Bastelfähigkeit. Der Lebensmittelladen ist ein einfacher, rechteckiger Bau mit Flachdach, höchstens bei der Gaststätte können Probleme beim Bau des Dachs auftreten.
Das Dach wird ebenfalls mit dem Cutter sauber ausgeschnitten, wobei unbedingt auf rechtwinkeliges Falzen zu achten ist. Mit wenig Kleber, der wieder mit einem Zahnstocher sauber und sparsam aufgetragen wird (die Klebelaschen für das Dach sind nämlich echt winzig), nun das Dach in Form bringen, Ecke für Ecke.
Dann muss nur noch das Dach genau rechtwinkelig auf das Haus geklebt werden, wobei mir schon mal eine dritte Hand hilfreich zur Seite gestanden hat!
Mein Eindruck hat mich nicht getäuscht.
Alleine das herausarbeiten der vielen winzigen Klebelaschen erfordert Geduld.
Ich habe zunächst das Gebäude gebaut und danach das Dach. Das hat sich im Nachhinein als Fehler herausgestellt, darum mein Tipp: fangt mit dem Dach an!
Dann Teil 3 ausschneiden, die hochgebogenen Dach-Klebelaschen außen mit Leim bestreichen und Teil 3 um das Dach herumkleben. Darauf achten, daß nach oben nichts von Teil 3 übersteht. Dadurch entsteht nach unten ein Überstand der nacher perfekt die Klebelaschen des Gebäudes mit dem Dach verdeckt.
Also mein Tipp: erst das Dach zusammenbauen und dann das Gebäude an die Dachgröße anpassen. Eventuell müssen auch die Kniffkanten etwas versetzt werden.
Auf das Geschäftshaus gehe ich nicht näher ein, da es auch zu den Einsteiger-Häusern gehört.
Wer bei diesen Gebäuden sauber ausschneidet und die Falzkanten ordentlich setzt, dürfte hier keine Probleme haben.
Voraussetzung ist auch immer rechtwinkelig zu arbeiten und wenig Klebstoff zu benutzen.
Die Ecken habe ich etwas mehr beschnitten als angegeben, was nacher beim hochbiegen für einen rechtwinkeligen Abschluss sorgt.
Die Klebekanten für die Dachreeling werden hochgebogen und mit Teil 3 sauber umklebt. Dann wird das Dach mit dem Gebäude verklebt, fertig!
Wenn man sich an die vorgegebenen Schnittlinien hält, passt es in der Regel wunderbar. Hier kann ich demPlan-Entwickler bei Wiking nur Lob ins Lastenheft schreiben. Der Bastelbogen macht wirklich eine Menge Spaß und auch in diesem kleinen Maßstab ist er noch nahezu perfekt zu bauen.
Auf diesem Bild sind die Einzelteile der Schule schon fertig ausgeschnitten und passend geknickt. Peltzer (?) schribt hier immer von "anritzen und kniffen!"
Beim Dach darauf achten, die Knickkanten zur Dachmitte von innen anritzen, da diese nach aussen geknickt werden und die Knickkante zur Dachaussenseite von aussen anritzen, da diese nach aussen geknickt werden.
Wer es mag, schneidet das Dach nun passend, ich habe mich aber für einen Dachüberstand entschieden um die gleichförmigkeit der Gebäude mit Flachdächern etwas aufzulockern.
Zuletzt wird der Turm mit der Uhr aufgesetzt.
Sieht doch nett aus?!
"Bürogebäude" und "Verwaltungsgebäude".
Beide Gebäude warten wieder mit einer gewissen Herausforderung an das Geschick der Bastelfähigkeit auf.
Gerade im Dachbereich kommt es auf sorgfälltiges und schnelles Arbeiten an, da mehrere Klebepunkte gleichzeitig bedacht werden müssen.
Gerade im Dachbereich kommt es auf sorgfälltiges und schnelles Arbeiten an, da mehrere Klebepunkte gleichzeitig bedacht werden müssen.
Es empfiehlt sich die beiden Klebepunkte der Dachmauer abzuschneiden. Das habe ich zwar nicht gemacht, ärgert mich aber jetzt, da sie unschön zu sehen sind und hinterher vom Teil c, der Aussenmauer sowieso genügend Stabilität in die Dachmauer kommt.
Da das Gebäude ziemlich lang ist haben die Mauern wenig Stabilität. Die lange Dachkante habe ich ganz zum Schluss geklebt und zwar vom Ineeren des Gebäudes. Hierbei empfiehlt sich ein Schaschlikspieß um die Dachkante an der Klebelasche zu fixieren. Meine Finger waren für diese Filigranarbeit einfach zu dick! ;o)
Ich bin kein Architekt, darum würde mich der Stil der Gebäude mal interessieren. Gibt es für die Art der Gebäude einen Namen?
Auf jeden Fall entsprechen sie dem Zeitgeist der 50er und auch die grafische Umsetzung des Plans spricht für diese Zeit.
Am Zelt ist nochmals gut zu erkennen, was passiert, wenn man die Knickkanten von der falschen, nämlich von der Außenseite anritzt.
Die Kniffe brechen und weiße, unbedruckte Pappe wird sichtbar.
Ich habe mir 12 mm Pappelsperrholz in der passenden Größe besorgt.
Beim bekleben mit dem Straßenplan darauf achten, auch dir Rückseite der Platte mit Pappe zu bekleben, da sich das Holz eventuell durch die einseitige Verklebung veriehen könnte.
Ich habe zunächst Sprühkleber von Pattex versucht, damit aber keinen zufriedenstellenden Erfolg gehabt.
Der Kleber kommt förmlich aus der Sprühflasche "herausgerotzt" und verteilt sich sehr ungleichmäßig auf dem Holz, wirft Blasen und Laufnasen. zum Glück hatte ich mit der Rückseite begonnen.
Den kann ich nicht empfehlen!
Diese Filzgleiter sollen verhindern. das die Grundplatte doch eventuell wackeln könnte, sollte sie sich doch noch verziehen.
Ausserdem hinterlässt die Platte so keine Kratzer auf anderen lackierten Oberflächen.
Ausserdem hinterlässt die Platte so keine Kratzer auf anderen lackierten Oberflächen.
Die Grundmaße sind ja auf dem Plan ersichtlich, da angezeichnet.
Die Höhe der Tankstelle habe ich an dem "H. Honold"-LKW abgemessen. Der farbige Karton war noch in der Bastelschublade und die Fenster und Türen wurdenan den Gebäuden des Plans abgekupfert.
Ist ja immerhin Spur N, also nur wenige cm groß.
Es fehlen noch die seitlichen Schränke für die Öldosen, die aber noch ergänzt werden.
Da Zubehör wie Motorradfahrer, Radfahrer und Fußgänger fehlen, habe ich diese den Militärmodellen im Maßstab 1:200 entliehen und siehe da, fällt kaum auf und passt perfekt.
Die Verkehrsinseln entstanden ebenfalls im Selbstbau, wobei die roten Kegel aus abgeschnittenen und eingefärbten Zahnstocherspitzen hergestellt sind.
Kreativität entsteht beim basteln.
;o)
Eine schöne Kulisse, die zum Betrachten einläd.
Der Verkehrsposten wurde zum Tankwart degradiert und der aufmerksame Beobachter hat längst den Eindecker entdeckt, der während meiner Bastelei am Strassenplan entstanden ist.
Zu guter Letzt möchte ich allen Unentschlossenen etwas Mut zusprechen. Das Können kommt beim Basteln und die Ideen, wie man den Plan noch aufpeppen könnte ebenfalls.
Einfach mal anfangen!
Wenn meine Tipps und Hinweise hilfreich sind, freut mich das und wenn noch Fragen sind, immer her damit!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen