Samstag, 24. Juni 2006

Meine neue Leidenschaft: WIKING-Schiffe!

Nach den letzten Exkursionen zu den Wiking-Autos hier etwas ganz anderes, aber zum Thema gehörend.
Friedrich Peltzers Lebensgeschichte hier wiedergeben zu wollen, hieße Eulen nach Athen zu tragen. Als Kind in Kiel aufgewachsen galt seine große Liebe der See und der Schifffahrt. Die ersten Modelle die die Peltzersche Produktion verließen waren folglich Schiffe.
von mir lange Jahre unbeachtet, entdeckte ich um die Weihnachtszeit 2005/06 einige Auktionen im Internet, die mein Interesse weckten. Zaghafte Gebote auf einige Modelle wurden prompt mit einem Zuschlag belohnt. Galt bislang meine persönliche Einschränkung: Keine Kriegsmodelle! musste ich nun meine besten Vorsätze sozusagen "über Bord" werfen. Ich war infiziert! Als die Modelle schließlich bei mir ankamen, habe ich einen ganz anderen Peltzer kennengelernt.
Detailverliebt, teils filigran, teils klobig und trotzdem kann man alle wesentlichen Merkmale erkennen.
Meine ersteigerten Modelle waren eine bunte Mischung aus fast 30 Jahren Schaffenskraft und haben mich dermaßen fasziniert, das noch einige Modelle folgten.
Noch habe ich keine wirkliche Ahnung worauf ich mich da einlasse. Zur Vorsicht habe ich mir aber schon mal das wunderschöne Buch von Peter Schönfeldt gekauft, um zumindest einen Überblick zu bekommen, was es alles gab, wie die Modelle aussehen müssen, und, und, und....
Beeindruckt hat mich das Gewicht mit dem selbst kleinste Schiffe aufwarten. Ich kannte ja schon die Metall-Winzlinge in 1:200 die für die Wehrmacht zu Sandkastenspielen hergestellt wurden und dann sogar schon während des Krieges als Wiking-Verkehrsmodelle bei den Jungs als Spielzeug beliebt waren.



Der Opel Blitz, der Chefwagen (Horch oder Mercedes Limousine?), sowie der mittlere LKW (Mercedes L 2500), fanden sich auch bei den ab 1973 produzierten Klassikern wieder. Und die Figuren (Volksgenossen!) sowie der Polizist waren zu allen Zeiten in wechselnden Zusammenstellungen im Wiking-Programm zu finden. Dann natürlich nicht mehr im Maßstab 1:200, sondern im damals üblichen Maßstab 1:100, bzw 1:90, da die Modelle ja zur "Märklinbahn" passen sollten! ;o)

Also wurde 1938 schon der Grundstock für die später so erfolgreiche Linie der Wiking Verkehrs-Modelle gegründet.

Aber die Schiffe sind Neuland für mich!
Geplant war eigentlich nur einige Beleg-Schiffe in die Sammlung einzureihen, um sagen zu können:
"Jau, auch Schiffe hat der olle Peltzer produziert!"
Bin ich doch mit ganzem Herzen Modellauto-Liebhaber!
Aber so langsam kommt die Leidenschaft etwas in Schieflage!
Seht selbst und lasst euch mit für die kleinen schiffe in dem winzigen Maßstab 1:1250 begeistern!



Der Leuchtturm und das Segelschiff sind aus Kunststoff und der Schlepper ist aus Metall.


Die Fregatte Riga stammt aus der Veteranen-Serie ab etwa 1957, hier mit der Originalschachtel abgebildet.




Ebenso wie der Eisbrecher Wind, ebenfalls mit OVP und einem kleinen Tütchen mit Ersatzmasten und Ersatz-Hubschrauber.

Der Frachtkahn ist ein eher neueres Modell in meiner Sammlung aber nicht minder interessant. Auch U-Boote gehören zur Wiking-Flotte.

Ein Modell, das etwas aus den üblichen Wiking-Schiffen heraussticht: der Eimerbagger.

Ein sehr interessantes, schwergewichtiges Stück.

Knapp 5cm lang, also eigentlich ein Winzling!

Der Flussdampfer, eigentlich ein Raddampfer, knapp 6,5 cm lang zeigt er alle wesentlichen Merkmale.

Hier wieder ein militärisches Modell, ein Minensuchboot (?) von etwa 1935.
Dieses Schiff ist am Unterboden mit "Zerstörer 75" gestempelt, wird allerdings im Schönfeldt-Buch als Torpedoboot beschrieben. Das Modell ist knapp 8cm lang und wurde zwischen 1935 und 1940 produziert.Das Vermessungsschiff Meteor stammt auch aus dem Zeitraum 1935, komplett aus Metall bringt es entsprechendes Gewicht auf die Waage, trotz einer Länge von 5,5cm. Das Modell ist mehrfach bemalt.Der norwegische Minenleger Olav Tryggvason stammt aus der Veteranenserie ab etwa 1957. Das Kunststoffmodell hat eine Länge von fast 8cm und ist sehr detailiert. zusätzlich ist das Schiff komplett grau lackiert und verfügt über etwas zusätzliche Bemalung. Es wurde damals für heutzutage unglaubliche "Einemarkachtzig" verkauft!
Auf dem Summenfoto ist das Fischereischutzboot Weser von ´38 (li) und das Flugsicherungsschiff Günter Plüschow (re) , sowie zwei kleine, nicht mal fingernagelgroße Motorboote zu sehen.

Das Kriegsschiff "Brummer" ist eines meiner größeren Modellschiffe von Wiking. Mit knapp 8,5 cm eine imposante und wuchtige Erscheinung.

Die meisten Schiffe von Wiking sind in irgend einer Form "gemarkt". Sei es durch einen aufgestempelten Schriftzug oder aber durch eine Prägeschrift, die nicht immer leicht zu entziffern ist. Hier anhand der "Brummer" im Foto gezeigt. Erwähnenswert wäre noch, das die meisten Schiffe meiner Sammlung im Hohlguss (wohl um Material zu sparen?)hergestellt sind. Wie oben gezeigt. Einige wenige meiner Schiffsmodelle sind jedoch "aus dem vollen" gegossen. Diese tragen dann auch häufig einen Stempelschriftzug.


Hier wieder ein Summenfoto welches vier verschiedene kleine Frachter zeigt, die sich nur durch kleine Details voneinander unterscheiden. Während die dunklen Frachter allesamt zivilen Zwecken dienen, ist der graue scheinbar von der Marine benutzt worden um Minen zu legen, bzw zu transportieren. Einige dieser Minen sind leider schon über Bord gegangen. Die schwarzen Frachter unterscheiden sich nicht nur durch die Anordnung der Masten und Ladebäume sondern auch durch die Länge der Schornsteine.

Wie das Foto deutlich zeigt. Die Frachter stammen alle von etwa 1938.

Das letzte Foto zeigt wieder ein Kriegsschiff:

Ein schlankes und schnittiges Schiff welches auf den Namen Bremse hört und etwa 1934 die Peltzerschen Produktionshallen verlassen hat.

Die meisten der hier gezeigten Modelle sind aus Metall und ich finde es immer wieder erstaunlich, mit welcher Detailfülle und feinster Bemalung diese Schiffchen zu begeistern wissen. vor allem, wenn man sie mit den "knubbeligen" unverglasten Modellautos im angenäherten H0-Maßstabs vergleicht.

Ich möchte mit diesem Eintrag nicht den Krieg oder die deutsche Wehrmacht verherrlichen oder verniedlichen. Mir geht es bei der Vorstellung dieser Modelle einzig um die Modelle an sich, um handwerkliches Können und das gute Augenmaß der damaligen Formenbauer. Die Produktion von Wiking-Modellen begann nun mal in einem finsteren Kapitel deutscher Geschichte, und so ist es nicht verwunderlich, das die überwiegende Mehrzahl der hier gezeigten Modelle Kriegsschiffe sind.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Super gemacht, mache bitte weiter so. Es macht immer wieder spaß auf diese Seite zu schauen.
Mfg. Lutz