Montag, 30. Juli 2012

Ende der 26. und Start einer neuen Umfrage

Im Juni wollte ich von Euch wissen was zuerst da war?
Die Modellbahn oder die Modellautos.
Manch ein Sammler von Modellautos ist vermutlich über den Umweg Modellbahn zur Leidenschaft gelangt und mancher Modellbahner konnte sich zunächst nur für die Modellautos begeistern und ist erst später zum Modellbahner mutiert.

Hier nun die Umfrageergebnisse:
Erst die Modellbahn: 26 (40%)
Erst die Modellautos 9 (13%)
Nur die Modellbahn 4 (6%)
Nur die Modellautos 21 (32%)
Schwerpunkt Modellbahn 3 (4%)
Schwerpunkt Modellauto 11 (16%)
Modellbahn und Modellauto gleichberechtigt 6 (9%)

Mehrfach-Nennungen waren möglich.

Das Ergebnis deckt sich in etwa mit meinen Beobachtungen und Erfahrungen.
Vielleicht liegt die Vorliebe für die Modellautos aber auch daran, daß mein Blog eher von Modellautosammlern besucht wird, als von Modellbahnern?
Ich weiß es nicht.
Dem widerspricht aber, daß die meist besuchten Themen eher mit der Modellbahn zu tun haben: Fahrtage (486 Aufrufe) und Modellbahn-Ausstellung (3969 Aufrufe und damit absoluter Spitzenreiter), dazwischen liegen nur die Beiträge "Wiking Mythos" mit 1304 Aufrufen und "Ratingen, die Dioramen" mit 1165 Aufrufen.

Ich behaupte aber mal ganz kess, daß Modellbahn und Modellauto untrennbar zusammen gehören. Wie der Sammler oder Modellbahner/Spielbahner dann seine Prioritäten setzt ist unerheblich.
Erst im Schaustück mit der Bahn wirkt das Modellauto und umgekehrt.

Darum bleibe ich mit meiner neuen Umfrage auch beim Thema Auto, speziell Wiking.
Mir gehen ja so langsam die Fragen aus, darum greife ich auch gerne die Anregung eines Foren-Kollegen auf, der mich anschrieb mit der Bitte um folgende Frage:

Welche Sparte der Wikingmodelle sollte mehr Modelle im laufenden Programm erhalten ?

Oldtimer
Einsatzfahrzeuge
Landwirtschaft
PKW
LKW Plane / Koffer
LkW Sonderaufbauten
LKW Bau
Sonderfahrzeuge Stapler etc.

Lieber Norbert, ich habe Deine Anregung für die Umfrage mal aufgegriffen.
Besten Dank dafür.
Vielleicht hilft es der Firma Wiking auf die Sprünge und es können echte Wunschkandidaten ins Programm einfließen.
Auch diesmal sind Mehrfachnennungen möglich.

Wer noch interessante Fragen für die nächste Umfrage weiß, darf sich gerne melden.

Samstag, 21. Juli 2012

Die Wiking-Neuzugänge der letzten Zeit

In der letzten Zeit sind wieder einige "Wikinger" in meine Sammlung gefahren:

Ziemlich aktuell ist der VW T1 Bus zur Eröffnung der SIKU / Wiking-Modellwelt neu in die Sammlung gerollt.
Das Foto zeigt den Lieferzustand in der OVP. Das Modell ist im Shop der Modellwelt für 10 Euro zu haben. Pro Besucher sollen nur max. 2 Modelle abgegeben werden.
Für 10 Euro ein echtes Schnäppchen, steckt in diesem Modell doch jede Menge Handarbeit, die sich Wiking sonst bei Sonder- und auch Serienmodellen fürstlich bezahlen lässt. ;o)

Da isser.
Die Idee ist nicht neu, wie einige Fotos weiter unten zeigen und auch im Maßstab 1:40 hat es solche gläsernen VWs schon gegeben.
Das "neue" Wiking-Modell rollte erstmals 2006 ins Wiking-Programm. Nach einigen Varianten als Bus und auch als Transporter hat Wiking sich für den besonderen Anlass für dieses Modell entschieden.
Eine gute Wahl, wie ich finde!

Kleine Spiegelei.
Der Fahrer stammt, wenn ich mich nicht täusche vom zuletzt ausgelieferten Pferdefuhrwerk, bzw von diversen Busmodellen.
Passt aber sehr gut ins Modell.

Das Modell selbst ist nur sparsam bedruckt.Am Heck gibt es neben den eingesetzten Rückleuchten keine weiteren Farbtupfer.

Die Front weist die zweifarbig berdruckten Blinker (immer wieder hübsch anzusehen!) und das bedruckte VW-Emblem auf.
Das transparente Oberteil gewährt einen Blick auf die Verbindung von Ober- und Unterteil mittels Zapfen an der Front und zwei Klebelaschen am Heck.
Leider ist mein Modell so gut verklebt, daß sich das Oberteil nicht ohne Bruchgefahr abnehmen lässt....

.... darum gibt es den Blick ins Innere des Modells auch nur durchs transparente Dach.
Die Ladung besteht aus einer Kiste, 2 Paketen und einem Sack....

... der sich in dieser Perspektive besser erkennen lässt.

Unten drunter ist unten drunter.....

Vor einigen Jahren bekam ich auf einem Stammtisch mal dieses Modell vor die Linse.
Es zeigt den T1 als Vorserienmodell ebenfalls mit transparentem Dach noch im Maßstab 1:90 und als Transporter.
Für welchen Zweck diese Modelle produziert wurden ist mir nicht bekannt.
Aber gut 50 Jahre später nimmt Wiking die Idee wieder auf.
Eine gute Idee!!

Die Seitenansicht zeigt, daß Wiking schon in den 60ern die klassische Delle in der Seitentür nicht nachgebildet hat, die verhindern soll daß wenn diese Tür vollständig geöffnet wird die Türseite an den vorstehenden Griff der Vordertür schlägt und so Lack und Blech beschädigt.

Schon damals ein Hingucker, der sich bei den "Spielkindern" bestimmt bestens verkauft hätte.

Der geneigte Blogleser dürfte mittlerweile um mein Faible für die klassichen Modelle und die Veteranen der Firma Wiking wissen. Darum verwundert es auch nicht, daß dieses Goli-Dreirad in die Sammlung musste. ;o)

Ein Sondermodell für VEDES und den Spielzeugring.
Die Spedition gibt es heute noch und hier gibt es sogar hstorisches Fotomaterial.

Das Goli-Dreirad ist ja schon lange (mit Plane seit 1990) im Wiking-Programm und wurde in der Vergangenheit schon oft für die Serie eingeplant und fand auch als Sondermodell für diverse Anbieter, u. a. für den PostMuseumsShop Verwendung.
Ein feines Modell mit lupenreiner Bedruckung.
Sogar Kühlergrill und Lampen sind bedruckt.

Die Bodenprägung an der Pritsche wurde erst kürzlich auf das aktuelle Wiking-Logo umgestellt. Ansonsten blieb am Modell alles unverändert.

Das folgende Modell ist schon etwas älter  und entstammt der Serienpackung 0990 63 WirtschaftsWunderJahre- Brennstoffe für Berlin. Eigenartiger Weise fand es erst jetzt in meine Sammlung.
Vielleicht liegt es daran, daß mich aus der Packung nur dieses eine Modell interessiert hat?

Bis auf die Farbe bei den Scheinwerfern hat Wiking hier auf weitere Detailbemalung verzichtet.

Die Pritsche ist noch mit WM gemarkt, die Prägung am Chassis entfiel noch früher, etwa 1993 (?) mit Einführung der Plane. Das erste Modell mit Aufdruck "Eildienst" besaß anfänglich noch die Prägung "330" bei der Neuauflage in anderem Grünton entfiel sie dann.

Der letzte "Veteran" der neu in die Sammlung fuhr, ist der imposante Büssing 8000, wiederum ein Sondermodell für VEDES und den Spielzeugring.

Der Spediteur "Hein Fehrenkötter" aus Sassenberg fährt für Gebrasa Wolle.
Mir gefiel die farbliche Gestaltung des Modells ausnehmend gut.
Ein feines Sondermodell mit einigen tollen Detailbedruckungen.

Das reinweiße Chassis harmoniert gut mit dem knallroten Rest des Modells. Dazu die hellgrauen Planen für Motorwagen und Anhänger.
Die Aufdrucke sind Lupenrein in gewohnter "Wiking-Qualität".
Darüber zu philosophieren, hieße "Eulen nach Athen tragen". ;o)

Alleine der Kühlergrill ist ein echter Eyecatcher. Schwarz hinterlegt und die "Büssing-Spinne sauber gesilbert. Fehlt eigentlich auf dem silbernen Rechteck oberhalb des Grills die Kontur des Löwen....
Aber wer genau und lange genug hinguckt.... ;o)
Schade, daß die Farbe dann nicht mehr für die Scheinwerfer und die Positionslicher auf dem Dach gereicht haben.
Auch den Peilstangen hätte etwas schwarze Farbe gut gestanden.

Dafür sind die Rückleuchten bemalt.
"Herz, was willst Du mehr?"
Vielleicht ein bedrucktes Nummernschild? ;o)

Das Chassis ist fein detailliert.

Sogar am Hänger gibt es trotz der roten Farbe derPritsche auch Farbtupfer für die Rückleuchten.

Das Chassis des Anhänger ist ebenfalls fein detailliert. Hier gerate sogar ich ins schwärmen.
Der Büssing 8000 ist generell ein grandioser Lastzug und gefällt mir immer wieder gut. Darum durfte nun dieses Sondermodell in die Sammlung.

Donnerstag, 12. Juli 2012

"Horch" mal was da fährt

Da ist doch mal wieder ein echter Klassiker in die Sammlung gefahren:
ein Horch 930V Cabriolet von 1939.
Ricko liefert seine Modelle immer in kleinen, repräsentativen Vitrinen, so auch dieses wunderschöne Cabrio.
Aber immer der Reihe nach....

Eine edele Karosserie wirkt doch in schwarz immer noch am besten!
Üppiger Chromschmuck und silberne Zierleisten machen aus dem Modell ein kleines Juwel.

Die Linienführung der Karosserie ist perfekt getroffen. Das Cabrioverdeck ist mit einer Persenning überzogen. Die vielen Details und lupenreinen Bedruckungen lassen fast an einem Modell im Maßstab 1:87 zweifeln.
Unglaublich, was in dieser Baugröße möglich ist...

Fein verchromte Stoßstange, bedrucktes Nummernschild, farblich abgesetzte, "leuchtende" Rückleuchten, ein aufgedrucktes Horch-Emblem.
Bei Ricko wurde an alles gedacht.

Auch im Inneren weiß das Modell zu überzeugen:
bedruckte Armaturentafel, eingesetzter Rückspiegel, Gangschaltungshebel mit Chromgriff, zweifarbiges Lenkrad, detaillierte Innenverkleidung der Seiten mit zusätzlicher Colorierung.....
Da gibt es richtig was zu entdecken.

Auch auf "Augenhöhe" ist die Vorbildillusion perfekt.
Ein feines Modell.

Wie's unten drunter aussieht geht jeden was an.
Mir ist es ja egal, aber für die Freaks hier mal die durchgestylte Unteransicht des Modells.
Well done!

Sonntag, 8. Juli 2012

in meinem Bücherschrank (9) Die SIKU-Story

Am 16.07.2012 erscheint der niegel-nagelneue Bildband von Ulrich Biene im Delius Klasing Verlag.
Noch vor dem offiziellen Start kann ich nun den neuen Bildband hier vorstellen.
Die Veröffentlichung des Buchs und der Fotos erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Autors U. Biene.
Besten Dank.

So sieht er aus, der großformatige ( 26 cm x 32 cm) Bildband.
192 Seiten und mehr als 300 fantastische Fotos sorgen für abwechslungsreiches Lesevergnügen.
U. Biene "dröselt" die SIKU-Geschichte soweit es möglich ist chronologisch auf.
Beginnt mit der Gründung 1920 durch den Lüdenscheidter Richard Sieper, der zunächst Metallwaren wie z.B. Besteck aus Aluminium produziert, aber schon seit den 20er Jahren mit Kunstharzen experimentiert.
Die Söhne Siepers helfen schon als Schüler im Betrieb aus.
1941 stirbt der Gründer mit 61 Jahren, die Söhne Werner und Kurt übernehmen den Betrieb und führen das Lebenswerk ihres Vaters fort und bauen es aus.

Während des Krieges spezialisiert sich die Firma "Sieper und Söhne" auf die Herstellung von Abzeichen und Ansteckern u. a. für das Winter-Hilfs-Werk WHW.
Nach dem Krieg kommt alles in Deutschland kurzfristig zum erliegen.

Danach geht es mit Kämmen und Knöpfen, sowie diversen Haushaltsgegenständen weiter.
Inovative Ideen sorgen für eine gesicherte Produktion.
Der Autor zeigt im Buch viele Beispiele für die frühen Artikel aus dem Hause Sieper.
Manches kommt mir eigenartig bekannt vor!

Knöpfe und Maßbänder, Feuerzeuge aus thermoplastischem Werkstoff und Heftmaschinen, Likörgläser aus transparentem Kunststoff, all diese Artikel halten die Firma Sieper am Leben und versorgen die Nachkriegsgeneration mit Dingen des täglichen Lebens.

Aber auch die Artikel, die dem Werbezweck dienen finden sich in dem Buch wieder.
Ich war sehr erstaunt zu sehen, was die Firma Sieper alles produziert hat.
Wer kennt nicht die kleinen Anhänger, die an den "Elefanten-Schuhen" hingen?
U. Biene streift im Buch aber auch die Produktion von vielen anderen Werbeartikeln, die aus Kunststoff produziert wurden wie z. B. Schneekugeln die sich als Verkaufsschlager entpuppten.

1951 werden dann die Weichen zur Spielzeug-Produktion gestellt.
Der Autor zeigt immer wieder neben Modellfotos Katalogabbildungen und Entwurfszeichnungen der "Edelfeder" Waldemar Runde (O-Ton U. Biene), der für viele Artikel bis in die 60er Jahre Entwürfe und Katalog- sowie Schachtelbilder gezeichnet hat.
Die Bilder des Buches vermitteln einen wunderbaren Eindruck der frühen Modelle aus dem Hause SIKU.
Diese warten mit hohem Spielwert und pfiffigen Konstruktionsdetails auf.

1954 gibt es bei SIKU eine Serie von sog. Selbstbau-Modellen.
Die erste Auslieferung umfasst 4 Modelle in einem Karton (Art. 290, 4,- DM). Neben dem PKW, dem Sportflugzeug und dem Hubschrauber zeige ich hier exemplarisch den Bausatz des Passagierdampfers.
Die Serie umfasst zuletzt 7 Bausätze, die später auch einzeln zum Preis von 1,- DM erhältlich waren.

Von 1959 bis 1966 produziert SIKU eine ganze Reihe ziviler und auch militärischer Flugzeuge samt Zubehör.
U. Biene zeigt auf mehreren Seiten viele Fotos dieser Serie, ebenso wie großformatige Katalogabbildungen.
Die Fotos in diesem Buch sind einfach traumhaft und laden immer wieder während des lesens und blätterns zum Verweilen und gucken ein.

Natürlich geht es in dem Buch in erster Linie um die Fahrzeugmodelle im Maßstab 1:60, zunächst die aus der Serie der Verkehrsmodelle aus Kunststoff inklusive dem Zubehör.
Die Artikel dazu werden immer wieder gespickt mit zeitgenössischen Katalogabbildungen und vielen fantastischen Fotos einzelner Modelle und auch ganzer Straßenszenen und Dioramen.
U. Biene dankt im Impressum dem Dipl.-Ing. Th. Höing, der in Stadtlohn ein
Museum für Siku- und Audi-Modelle betreibt für die Bereitstellung seiner Museumsexponate.
Ein Artikel im Buch beschäftigt sich auch mit dem Thema "Verkehrserziehung".
Dem einen oder anderen Sammler dürfte eine Zusammenstellung von SIKU- und Wikingmodellen für Fahrschulen bekannt sein.
Der Autor zeigt noch weitere Exponate (u. a. aus dem Verkehrs-Verlag Remagen) und zeitgeschichtliches zum Thema.

Soweit es möglich ist, versucht der Autor die Chronologie einzuhalten. Die Geschichte SIKUs ist aber nicht immer in zeitlicher Abfolge zu erfassen, da viele Produktreihen zeitgleich im Angebot sind und U. Biene es dann vorzieht, einzelne Serien in abgeschlossener Form vorzustellen.
Dazu bedient er sich Zeitreihen, die am unteren Seitenrand immer wieder zu finden sind oder auch solcher Markenlogos, wie oben gezeigt.
Wer kennt nicht diese "psychedelischen" Farben die ganz dem Zeitgeist der 70er Jahre entsprachen?
O-Ton: "intensive Farbkombination der Flowerpower-Jahre"!

Auf die Modelle der "Plastik-Aera" folgen die Modelle der Zinkdruckguss-Aera. Die mit den glitzernden Glas-Scheinwerfern! ;o)
Hier kam mir dann vieles bekannt vor. Auf diesen Seiten habe ich mich wieder in meinem Kinderzimmer auf dem Teppich liegend gesehen, die großen SIKUs auf den Lego-Straßen hin- und herschiebend.
Was kann ein Buch besseres bewirken, als den Leser in die eigene Kindheit zu versetzen?
Großes Kino.

Und so finden sich dann auch folgerichtig neben den Abbildungen der Modelle viele Katalogfotos wieder auf denen der Leser nachträglich noch ankreuzen kann, welche Modelle er als Kind mal besessen hat oder noch besitzt. ;o)
Leider sind von meiner Kinderzeit keine Modelle mehr vorhanden.
Nachdem ich zu Hause ausgezogen bin, sind meine Modelle in der Verwandtschaft in alle Winde verstreut. :o(

Die letzten 30 Seiten des Buchs beschäftigen sich dann noch mit den Modellen der 80er Jahre bis in die Neuzeit und den vielen Versuchen SIKUs mit unterschiedlichen Modellauto-Produkten in diversen Maßstäben neue Märkte zu erschließen.
Manches, wie beispielsweise die Farmer-Serie wurde zum "Dauerbrenner", andere Produktserien wie die 1:43er mit Käfer Cabrio und Mercedes Benz 600 SEL oder die SIKU Junior-Reihe mit Großmodellen aus Kunststoff für die Sandkiste oder die Diecast Modelle im Maßstab 1:27 (alleine der Magirus Pritschenkipper wog 4 Kg und war damit für Kinderhände zu schwer!) wurden schon wenige Jahre nach Beginn wieder eingestellt.
Weitere Highlights wie die Serie der 1:87er Modelle sind auch heute noch im Programm.
Wer weiß schon, daß Siku bereits 1962 Artikel wie Figuren, Bäume, Hecken und Blumenbeete, sowie Zäune für die Modellbahn im H0-Maßstab produziert hat?

Und immer wieder Feuerwehr.
Stellvertretend für die Bemühungen SIKUs auf diesem Sektor zeige ich hier die gewichtigen Flugfeld-Löschfahrzeuge.
Das Metz-Flugfeld-Löschfahrzeug war damals immer ein Traum und blieb es für mich leider auch! :o(

Neben der Vorstellung der vielen unterschiedlichen Produkte aus dem Hause Sieper (warum gibt es im ganzen Buch eigentlich keinen Hinweis auf die Bad-Möbel-Produkte?), findet der Leser ein Sammlerportrait und ein Interview mit V. Sieper der ab 1971 im Betrieb arbeitete und seit 1972 dort die Geschicke lenkt.
Weiterhin befasst sich ein Artikel des Buchs mit der Agentur "Studio 70" die der Marke SIKU 1972 zu einem neuen CI (Cororate Identity) verhilft. Interessanter Weise ist es die Tochter von E. Kutschinski, Dr. B. Kutschinski-Schuster, die nach der Übernahme von Wiking das neue CI für Wiking entwirft und auch 1994 das noch heute gültige CI für SIKU entwirft.
Ende der 90er Jahre geht das "Studio 70" in der SIKU-Unternehmensgruppe unter dem Namen SICOM auf.
Ein weiterer Artikel erzählt etwas über den Alltag eines SIKU-Handelsvertreters, dessen Sohn in zweiter Generation noch heute für die Marke unterwegs ist.
Einfach herrlich.
Wer jedoch etwas über die Übernahme Wikings durch die Firma SIKU in diesem Buch vermutet, sucht vergeblich.
Hier geht es wirklich nur um Geschichtliches und Modellhaftes der Firma SIKU.
Ich vermute aber mal, daß der Autor noch "einen Pfeil im Köcher hat" und weitere Bücher zum Thema folgen könnten.
Denn das Thema der Zinkdruckguss-Modelle wird im Buch zwar behandelt, ist m. E. aber nur gestreift worden. Der große Bereich von Sonder- und Werbemodellen, die Vielfalt der Farmerserie wird zwar vorgestellt aber nicht näher beleuchtet.
Also noch ein weites Betätigungsfeld für den Autor, daß auf weitere Bücher hoffen lässt?????

Fazit:
Mit dem Buch ist dem Autor U. Biene ein wirklich prächtiger Bildband gelungen, der dem interessierten Sammler einen klar strukturierten Überblick über die Geschichte und Produkte des Hauses Sieper gibt.
Das Großformat erlaubt es gerade noch das Buch auf den Knien liegend im Liegestuhl zu lesen. Das Schriftbild ist was die Größe anbelangt für meinen Geschmack einen Tick zu klein geraten. Und daß, obwohl ich seit einiger Zeit eine Brille nutze. ;o)
Textlich hat der Autor alle Register gezogen und verfällt dabei zuweilen in den "Jargon" des Werbetexters.
Kostprobe gefällig?
Da ist von Marktimpulsen und Workflow zu lesen, von Impulscharakter und Strahlkraft, von puristischer Aura und integrativem Auftritt, von Modellambiente und Maßstabsoffensive, von Marktmotiven und erfolgreichem Produktlaunch....
Daß tut dem Buch aber keinen Abbruch, im Gegenteil, es macht es absolut liebenswert.
Begleiten doch die SIKU-Modelle Generationen von Kindern, die heute längst erwachsen sind.
Die heute zu den Sammlern der Schätze ihrer Kindheit zählen.
Die sich einen Teil ihrer Jugend mit diesem wunderschönen Buch wiederholen können.

Das Buch kostet knapp 30 Euro, ist stabil gebunden, mit festen, abwaschbaren Buchdeckeln.
Ein unbedingtes Muss für alle SIKU-Sammler und Modellauto-Sammler, die neben ihrem Sammelgebiet auch gerne über den Tellerrand schauen und sich dabei auch für Geschichte interessieren.

Dieses Buch hat mich bestens auf meinen Besuch der  SIKU/Wiking Modellwelt eingestimmt.
Lieber Ulrich, mit dem Buch ist Dir wieder ein großer Coup gelungen.
Ich wünsche Dir trotz der Ferienzeit einen guten Verkaufsstart und bin ziemlich sicher, daß sich die Siku-Story wie "geschnitten Brot" verkaufen wird. ;o)

Samstag, 7. Juli 2012

Wiking Neuheiten Juni 2012

Beim OWL-Stammtisch konnte ich meine relativ frisch ausgepackten Juni-Neuheiten in Empfang nehmen.
Nach einer Begutachtung möchte ich Euch meine Meinung dazu nicht vorenthalten.
Generell und vorab:
Wiking hat ein schönes Paket Neuheiten geschnürt. Da war für jeden etwas dabei.
Auswahl, Farbgestaltung und "Bedruckungskomfort" lassen mittlerweile eigentlich keine Wünsche offen.
Gäbe es da nicht den Geldbeutel, der aus der Summe der Juni-Neuheiten eine Auswahl nötig macht.
Hier stelle ich also meine Auswahl vor:

Das Coupe, das eigentlich ein Cabrio mit Stahldach ist.
Bei diesem Schmuckstück sieht man eindrucksvoll dass man mit etwas Farbe aus einem alten Schätzchen eine echte Schönheit zaubern kann.

Hätte ich nicht wenige Tage später in einer Tiefgarage diesen Mercedes 220 S entdeckt, ich hätte vermutlich die Existenz der Wiking-Farbvariante angezweifelt. ;o)
Aber es gibt sie, die schrillen Vorbilder!

Auch hier sieht man deutlich das es sich beim Vorbild um ein Cabrio mit Stoffverdeck handelt.

Im Vergleich mit dem Vorbildfoto erkennt man, wie exact die Wikingmacher das Vorbild getroffen haben.
Bis auf das dunkelblaue Stahldach ist die Farbe und Schablonierung realistisch getroffen.

Scheinwerfer gesilbert, Grill und Chassis verchromt, seitliche Schablonierung in creme wird von der Karosseriefarbe noch mit einer silbernen Zierlinie getrennt.
Großes Kino.

Das Heck zieren rot bemalte Rückleuchten und ein gesilberter Mercedes-Stern. Dazu der Chromschmuck der Stoßstange und des Nummernschild.
Ein feines Modell, das sich Wiking mit knapp 13 Euro bezahlen lässt.
Für das Gebotene vielleicht nicht zu teuer?!

Schon einmal hat Wiking ein Sondermodell in "babyblau" produziert, mit seitlicher Schablonierung. Ob der Mercedes 540 K aus der "Story of Passion-Packung" besser gefällt muß der geneigte Sammler selbst entscheiden.
Beide Modelle sind allemal echte Eyecatcher.

Weiter geht es mit dem "Zwölfhunderter", der Schöne mit dem Sonnendach.
Für knapp 8,50 Euro liefert Wiking ein wunderschönes bicolor lackiertes Modell, welches farblich sehr geschmackvoll aufeinander abgestimmt ist.

Der Käfer-Fan kritelt vermutlich an der Linienführung herum? Ich meine aber, daß das Modell durchaus stimmig ausgeführt ist.
Wie schon beim Mercedes teilt eine silberne Zierleiste den Cremeton vom Rest der rotbraun gefärbten Karosserie.

Einige Farbtupfer hier und dort hätten dem Modell sicherlich noch gut zu Gesicht gestanden, wie z.B der Griff der Kofferraumhaube, die Blinker, die Scheibenwischer, Das Nummernschild..... Jammern auf hohem Niveau.
Kritikwürdig sind m. E. die viereckigen Stecker der Lampen, die unschön ins Auge fallen und den Gesamteindruck beim Blick auf die Fahrzeugfront etwas trüben.

Dafür entschädigt der Blick ins Innere des offenen Käfers mit viel Detailarbeit.
Türverkleidungen und Armaturenbrett sind fein gestaltet, freistehendes Lenkrad ist mittlerweile Standard und auch farblich passt alles bestens zueinander.
Den einfarbig silbernen Felgen hätte man noch etwas Farbe spendieren können um der Luxusversion des Käfers gerecht zu werden.

Unten drunter gibt es nix zu meckern. Fein graviert, zwei Auspuffrohre, verchromte Stoßstangen....
Gäbe es nicht so viele Gravuren, hätte man mehr Geld in den "Bedruckungskomfort" investieren können.
Aber wer will das schon??? :o)

Das nächste Modell welches in die Sammlung musste, ist das Goli Dreirad.

Farblich kein Highlight, was die Bedruckung anbelangt auch kein Aufreger aber der "Goli-Schriftzug" mit den verlängerten Zierlinien auf der Motorhaube ist der Knaller!
Alleine dafür hat sich die Geldausgabe von knapp 6,30 Euro gelohnt!

Die Plane lässt sich abnehmen, Türgriffe, Grill und Lampen sind gesilbert.
Ein feines kleines, eher unspektakuläres Modell, welches durch den Schriftzug deutlich aufgewertet wird und so für den Veteranen-Liebhaber (also für mich! ;o)) ein absolutes "Must have" ist!

Am Chassis bleibt alles beim alten, die Bodenprägung unter dem Chassis ist schon länger verschwunden und die Prägung unter der Pritsche wurde erst 2011 beim "Bestattungs-Goli" aus der PMS-Packung von WM auf das aktuelle Wiking Logo geändert.

Ein weiterer Veteran im Behördendienst durfte in meine Sammlung fahren.
Welche Überraschung!
Der DKW 1000 als Limousine war zuletzt 1965 im Wiking-Programm vertreten.
Heimlich, sill und leise fährt das Modell nun mit aufgeklebtem Blaulicht in ungewöhnlicher Färbung wieder ins Sortiment, unbeachtet vom geneigten Sammler.
Kein großes Hallo ob dieses sensationellen Formenfundes!!

Leider liegt mir kein altes Modell zwecks eines Vergleichs vor.
Die alte Bodenprägung erweckt aber den Anschein, als habe Wiking an der alten Form keine große Veränderung vorgenommen.
Das Modell selbst ist reinweiß. Grill und Scheinwerfer gesilbert, Blinker farblich abgesetzt und auf der Motorhaube prangt der "Polizei-Schriftzug" nebst dem Wappen von NRW.

Das Blaulicht mit Sockel ist aufgeklebt.
So könnten weitere zivile Varianten folgen.
Auch am Heck gibt es einige feine Aufdrucke und Farbkleckse.
Die "Audi-Ringe" sind sauber aufgedruckt.

Gesilberte Riffelkappen als Reminiszenz an frühere Tage? Da Wiking ja letztens erst die guten alten Räder in hellgrau aufgelegt hat, würden diese m. E. besser passen.
Muss ich die Tage mal umstecken.
In der Seitenansicht fallen die fehlenden Bedruckungen der Türgriffe und auch der Schutzbleche am hinteren Kotflügel auf.
Ob diese allerdings auch an Behördenfahrzeugen verchromt waren?

So sieht der kleine DKW von unten aus.
Nicht dass mich es interessieren würde! ;o)
Dieses Foto ist nur für die eingefleischten Freaks! ;o)
Ein wirklich tolles Modell, welches so mancher Sammler vermisst hat und von dem geglaubt wurde, die Form sei verschollen.
Ob es sich bei der Wiederauflage nun um einen Formen-Neubau handelt, wie weiland bei der Pausbacke, vermag ich nicht zu sagen.
Das Modell kostet 8,40 Euro. Gemessen am Gebotenen ein Schnäppchen.
Wenn es sich dabei um ein Sondermodell mit geringer Auflage (500 Stk.) handeln würde, so stünde bestimmt eine 1, wenn nicht sogar eine 2 vor der 8! ;o)

Das letzte Modell meiner Juni-Collection ist natürlich der klassische Lanz Bulldog mit neuem Dach. Die Farbgebung erinnert an Schokopudding mit Vanillesoße.
Hmmm, lecker! ;o)

Der Lanz ist bekannt, darum gehe ich auf das Modell nicht näher ein.
Das Dach hat mich im Neuheitenprospekt schon skeptisch gemacht.
Jetzt, live und in Farbe, bin ich immer noch nicht überzeugt, daß das Dach stimmig ist.
Mir erscheint es zu hoch und eventuell nicht weit genug nach hinten geneigt??

Je nach Blickwinkel passt es aber! ;o)
Das Modell ist wundervoll bedruckt. Die güldenen Beschriftungen harmonieren perfekt mit dem cremefarbenen Dach und der dunkelbraunen (aubergine?) Karosserie.
Die Achsklemmung mit der Brennkammer, der Kamin mit dem Funkenkobel und die Sitz- Lenkradkombination sind schwarz ausgeformt.
Die Scheinwerfer sind gesilbert.

Leider ist bei meinem Exemplar das Dach, bzw die Windschutzscheibe samt Rahmen schief eingeklebt. Schade.

Dach und Scheibenrahmen sind möglicherweise (ist nicht gut zu erkennen ob der Rahmen ans Dach geklebt ist) ein Formteil. Die Scheibe ist eingestzt.
Die hintere Strebe ist ein eigenes Formteil und oben ins Dach eingeklippst und unten bei der Karosserie in zwei Bohrungen in den "Kotflügeln" eingehakt.
Das Dach ist innen sogar aufwendig profiliert.
Daran erkennt man wieder die Affinität der Lüdenscheidter zur Landwirtschaft.
Leider werden dann wohl in Zukunft "Lanze" ohne Dach mit unschönen Löchern in den Seitenwänden ausgeliefert?

Unten drunter gibt es das neue Wikinglogo, welches schon 2011 beim Pampa-Schlepper
Verwendung fand.


Der neue Lanz Bulldog im Kreis eines "Ahnen" von 1973 und der zuletzt erschienenen Version als Lizenznachbau, dem Pampa-Schlepper mit argentinischen Wurzeln.
Das Modell fuhr für 6,70 Euro in die Sammlung und ist gewiss kein Fehlkauf.
Alles in Allem bin ich mit den Juni-Neuheiten sehr zufrieden. Preislich kratzen die Modelle sicherlich am Limit, sind es mir aber wert!
Und das zählt! :o)