Montag, 12. Februar 2024

Eine besondere Zugmaschine, Hanomag ST 100

Dieses sonderbare Exemplar kam mir jüngst in die Sammlung.

Die Farbe des Fahrerhauses passt zu keiner Serienfarbe und wenn ich raten müsste, würde ich das Modell für ein mit säure behandeltes Exemplar halten.

Das Chassis ist alt, erkennbar am dicken Zughaken. Druckluftbehälter und Grill sind silbern. Chassis und Dach sind schwarz.

Die Fahrerkabine samt Motorhaube haben eine Ockertönung.

Auf dem Dach fehlt das gelbe Anhängerdreieck. Die Inneneinrichtung scheint beigegrau zu sein.

Der Grill zeigt das Hanomag-Emblem.

Die Achsklemmung samt Stoßstange und Peilstäben sind graubeige. Ebenfalls keine Farbe aus der Serie.

Zuletzt noch die Gegenüberstellung mit den vorhandenen braunen Zugmaschinen. Vorne das Serienmodell 3500 ( schokobraun), in der Mitte das Sondermodell (dkl. schokobraun) aus dem Fallerbausatz "Kokerei", ein Premium Modell 130467 und rechts der Neuzugang in deutlich anderer Färbung.

Vielleicht weiß ein Blogleser mehr zu dieses seltsamen Exemplar?

Samstag, 10. Februar 2024

Reichspost

Bezugnehmend auf die Kommentare in diesem Blogpost zeige ich heute mal das Modell mit dem alles begann. Meine Schwäche für rote Modelle der Reichspost.
 
Der Mercedes-Benz L 2500 Koffer-LKW "Reichspost erschien 1976 im Wiking-Programm als Neuheit bei den Klassikern.
Unter der Art. Nr. 3422 kam er für 3,90 DM im 5er Stülpkarton in den Handel.
Erstaunlicherweise War im Kranz des Reichsadlers noch die Swastika zu sehen.

Ich habe ein Exemplar in der Sammlung mit einem sog. Fehldruck. Deutlich zu erkennen, das der Schriftzug "Deutsche Reichspost" zweimal vorhanden ist. Einmal in der korrekten Position und einmal schräg Richtung Kofferdeckel.
Dieses Foto zeigt das Modell von der Seite. Der verrutschte Schriftzug ist gut zu erkennen.

Hier kann ich einen kompletten 5er Karton zeigen. Diesmal als Schubschachtel und dem Verkaufspreis von 4 DM. Die Art. Nr. ist noch die 3422. 
Der Schachtel liegt noch ein Bogen mit den damals üblichen runden Preisschildern bei.
Dieses Foto zeigt noch einmal beide Kartons und ein MB L 2500 Reichspost-LKW mit aufgeklebtem Preisschild.
Auch in dieser Schachtel tragen alle LKW das Reichswappen mit dem Hakenkreuz.

Es gibt allerdings auch Reichspost-LKW ohne das Hakenkreuz.
Zur Entstehung dieser Variante gibt es unterschiedliche Erzählungen, wann es entstanden ist.

Die eine Version beschreibt diese Modelle als erste Generation, also als Bemusterungsmodelle.
Es stellte sich die Frage, ob man Modelle mit Hakenkreuz als Modell produzieren dürfte.
Angeblich gefiel F. Peltzer dieses Modell aber nicht und so wurde der bekannte Reichspost-LKW mit Hakenkreuz produziert.

Die andere Version lautet, dass um 1976/77 ein Verbot erging, nachdem auf Spielwaren und Modellartikeln keine Symbole der Nazi-Zeit mehr gezeigt werden durften.
Da sich die Reichspost-Modelle aber gut verkauften, produzierte man eine kleine Auflage nach, in der der Kranz unter dem Reichsadler leer blieb.
Aber auch hier missfiel F- Peltzer dieses Modell und so wurde das Reichspost-Modell bereits 1978 wieder eingestellt.
Ich favorisiere diese Variante, weil ich mir schlecht Vorstellen kann, dass sich F. Peltzer über ein Verbot hinweggesetzt hätte und trotz Verbot noch Modelle mit Hakenkreuz produziert hätte.

Die Modelle ohne Swastika sind eine Rarität und tauchen nur sehr selten auf. Ich hatte das Glück ein Exemplar auf einer Saure-Auktion in Köln fotografieren zu können.

Der oben gezeigte weiße Schubkarton kam damals in meine Sammlung, weil er noch ungeöffnet, also neuwertig war. Ich habe die Schachtel erworben, weil ich die leise Hoffnung hatte, dass in dem Karton 5 Modelle ohne Hakenkreuz hätten drin sein können.
Naja, die Hoffnung hat sich zerschlagen.

Seit 1969 gibt es Wiking-Modelle auch im Maßstab 1:160, also Spur N. Seit 1985 gibt es den Koffer LKW auch als Spur N Modell mit der Reichspost-Beschriftung.
Man beachte die unterschiedlichen silbernen Einleger.

Unter der Art.Nr. 90 944 ist der Reichspost LKW mit einem zweiten Koffer-LKW im Handel.
Hier passt ein Aufkleber nicht zum Einleger.

Interessanterweise gibt es zwei unterschiedliche Rottöne. 
Der Katalog von Horst Fechner, jetzt von Lechtoys (Jürgen Klasmeier) und Freunden beschreibt die Farben als blutorange und orangerot.
Das Innere des Kranzes ist nur schemenhaft dargestellt. 

Demnach wäre der linke blutorange und der rechte orangerot, also etwas heller.

Hier sieht man den Farbunterschied nochmals ganz gut.

Das zweite Modell ist ein identischer Koffer-LKW allerdings hellbraunrot oder rubinrot.
Hier fällt es mit schwer zu sagen welche Farbe welche ist. Selbst im direkten Vergleich ist zwar zu erkennen, dass es einen winzigen Farbunterschied gibt, aber am Auffälligsten ist der Druck "Max Marotzke" der beim linken Modell gelb erscheint und beim rechten eher ocker.