Mittwoch, 16. Mai 2012

Meine Neuheiten, Wiking April 2012

Da Wiking und all´die vielen anderen Anbieter von Wikingmodellen wie der PostMuseumsShop, Sammlerkontor/Polizeimodelle/IG T2, Bahn Shop und wie sie alle heißen in immer kürzeren Abständen immer größere Mengen Modelle unter das Sammlervolk werfen, heißt es bewusst mit dem Sammlerbudget um zu gehen und zu selektieren.
Ob das für alle diese Anbieter ein gängiger Weg ist, wage ich mal zu bezweifeln?!
Nicht die Menge machts, sondern die Qualität, die Sammelwürdigkeit und das gewisse Kribbeln im Bauch. Das Gefühl: "Muss ich haben!"
Hier stelle ich nun meine Modelle vor, bei denen ich das Gefühl des habenwollens hatte:

Auf die Pausbacke war ich wirklich gespannt.
Im Vorfeld gab es schon einiges dazu zu lesen und nach Erscheinen auch einiges zu sehen.
Ich wollte mir aber ein eigenes Bild machen.

Das Modell "Made in Germany", macht einen ordentlichen Eindruck. Die Bedruckung rundum, ist wie nicht anders zu erwarten sauber und lupenrein aufgetragen. Da hat Wiking inzwischen einen sehr guten Standard erreicht.

Im Vorfeld wurde ja viel spekuliert.
Ob Wiking nun tatsächlich das Fahrerhaus der stilisierten amerikanischen Zugmaschine
zurück gebaut hat, oder ob die neue Pausbacke aus neuer Form entstanden ist, weiß ich nicht.
Mir fehlt leider zum Vergleich auch ein altes Modell.
Aber auf dieser fantastischen Seite gibt es jetzt einen prima bebilderten Vergleich zwischen altem und neuem Fahrerhaus wobei sogar noch das Fahrerhaus der umgebauten US-Zugmaschine zu Rate gezogen wurde
Auf jeden Fall trifft die Form m. E. den Flair der späten 60er Jahre.

Das Modell ist so fest verklebt, daß ich meinen Entdeckergeist zügeln musste bei dem Versuch, das Modell zu zerlegen. Zumindest lässt sich erkennen, das der Grill separat eingesetzt ist. Auch dieses schwarze Formteil ist sehr sauber bedruckt.

Die Pritsche/Plane Kombination ist alt und schon vom Krupp Titan bekannt.
Nun kann man darüber streiten, ob Fahrerhaus und Pritsche miteinander kombinierbar sind.
Der eine sagt, die Pritsche sei zu schmal, was man auf dem nächsten Foto auch sehr schön sehen kann, der andere sagt das passt schon. Ich tendiere da mehr zur ersten Fraktion.

Vielleicht kann man es erkennen?
Auf dem Dach gibt es durch den verwendeten Klebstoff zwei heftige Klebedellen.
Ich vermute mal (da ich das Fahrerhaus nicht zerlegen kann), das die einzelnen Komponenten wie Verglasung, Inneneinrichtung und Unterteil der Kabine aufeinander gestapelt werden?
Warum bedarf es dann so viel Kleber?
Ausser dem zieht sich über die Dachmitte eine Fließnaht, die sich eventuell, würde der Kleber nicht schlimmeres verhindern sogar als Spannungsriss entpuppen könnte.
Zumal das Fahrerhaus auch noch am Fahrgestell angeklipst werden kann.
Da bin ich dann auch schon an der nächsten Baustelle des Modells:

Das Chassis stammt vom Krupp 806. Wie man unschwer erkennen kann, steht die Vorderachse den entscheidenden 10tel mm zu weit nach hinten, so dass die Achse nicht genau mittig im Radkasten des Fahrerhauses sitzt.
Der klobige Zughaken ist ein Zugeständnis an das verwendete Chassis des Krupp und ermöglicht vielleicht für die Zukunft passende Anhänger.
Da müsste Wiking aber mit einem richtigen Eyecatcher aufwarten um mich zum Kauf zu bewegen.
Fazit:
Dieses Modell wurde von vielen Sammlern gewünscht, in der Hoffnung, das Wiking an altbewährtes anknüpft.
Hier hat man sich aber nicht unbedingt einen Gefallen getan indem man Komponenten zusammen gesetzt hat, die "fürs Leben nicht bestimmt waren". ;o)
Bei solchen diffizielen Wiederauflagen frage ich mich immer, warum Wiking sich nicht einen Experten ins Haus holt, der mit Sinn und Augenmaß und dem richtigen Blick für die Modellumsetzung, gerade bei den alten Modellen der frühen Wiking-Aera mit Rat und Tat zur Seite steht?
So wirkt die jetzt vorliegende Pausbacke zwar farblich und bedruckungstechnisch durchaus ansprechend, aber was das letzte Quentchen Authentizität angeht halbherzig.

Als Zubehör-Freak war die Packung mit den schönen grauen Rädern natürlich ein Muss.
Hallo Wiking: tolle Idee, super gemacht, Daumen hoch!
Alleine die Box in Anlehnung an die frühen Geschenkpackungen
Motorboot-Gespann und Wohnwagen-Gespann ist schon ein Gedicht.

Im Beutel liegen Räder in diversen Größen für LKWs und Kleinlaster, Lieferwagen und PKWs.

Hier mal das gesamte Sortiment der Räder mit Vorder- (oben) und Rückseite (unten).
Am besten gefallen mir die Trilexfelgen für die LKWs.
Das 3. Rad von links wird natürlich für die Zwillingsbereifung der Hinterachse von LKws benötigt.

Versuchsweise habe ich mal den Sambabus aus der Februar-Auslieferung mit den grauen Rädern bestückt. Mir gefällts. Leider sind die Achsen zu kurz.
Da hätte Wiking der Räderpackung gerne noch einige Achsen in verschiedenen Längen beilegen können. Die hätte man ja bei Bedarf selbst noch etwas kürzen können?!.
Jammern auf hohem Niveau. ;o)

Mein persönliches Highlight der April-Auslieferung ist der BMW 328.
Na klar, für so´n eingefleischten Klassiker-Fan wie mich....
Zunächst kam ich ob der Farbe doch etwas ins grübeln, aber jetzt, wo er da so in natura auf dem Schreibtisch steht, whow!

Die Räder, die ja eigentlich an die Corvette gehören, sind zwar ein Stilbruch, passen aber erstaunlich gut an das Modell.
Die Bedruckung ist Spitzenmäßig!
Bedruckte Scheibenrahmen gab es bisher noch nicht für den BMW, stehen diesem aber bestens zu Gesicht.

Auch der zweifarbig bedruckte Grill ist einen, oder auch mehrere Hingucker wert.
Dazu die gesilberten "Kulleraugen" rechts und links neben dem Kühler geben dem Modell ein markantes Äusseres
Das Modell stammt von 1975. Die Formensprache und die Linienführung überzeugen auch nach 37 Jahren noch. Ja, so alt ist das Modell schon! Wer hätte das gedacht?


Die bedruckten Lederriemen über der Motorhaube kennt man schon von einigen Sondermodellen. Wenn jetzt noch im Innenraum die Instrumente etwas Farbe abbekommen hätten, das Lenkrad in Holzimitation ausgeführt und hier und da noch etwas Silberfarbe zum Einsatz gekommen wäre, könnte das Modell mit den Starmada-Modellen durchaus mithalten.
Aber wer will das schon?
So ist es ein unverwechselbares Wiking-Modell.
Weniger ist manchmal mehr! ;o)

Meine letzte Wahl der April-Auslieferung fiel auf die Parkhalle.
Ich habe auch nur eine genommen, sodass für die anderen Sammler genug übrig geblieben sind.
Obwohl nach neuestem Kenntnisstand die Parkhalle ausverkauft ist.
Wohl dem, der noch einen Händler hat, der in weiser Voraussicht genug Parkhallen bestellt hat.
Der Preis für dieses Modell verlockt aber auch, sich gleich ein halbes Dutzend davon in die Sammlung zu stellen. :o)
Manchmal frage ich mich, wie bei Wiking kalkuliert wird.

Ob es nur daran liegt, dass das Modell für knapp 6 Euro verkauft wird, weil es ein Bausatz ist???
Die filigranen Streben der Parkhalle sind silbern ausgeformt, was vermutlich dazu führen wird, das es in Zukunft genügend alte Exemplare in perfektem Erhaltungszustand zu kaufen gibt.
Denn gerade an den alten Parkhallen neigen die Streben gerne mal zu Spannungsrissen und Brüchen.
Für die Zukunft heißt es: "Augen auf beim Parkhallenkauf!"
Was mir erst beim genaueren Hinsehen aufgefallen ist, es gibt zwei unterschiedliche Streben. Ich nenne sie mal "Rechts" und "Links". In meiner Packung lagen je 3 rechte und 3 linke Streben, erkennbar an einer strukturierten und einer glatten Seite.

Vielleicht kann man die unterschiedlichen Streben auf diesem Foto gut erkennen?
Vorne die linke Strebe, erkennbar an der Struktur und den "Auswerfer-Markierungen" und dahinter schon die rechte Strebe die die glatte, unstrukturierte Rückseite zeigt.

Ui, wie das glitzert und funkelt.

Wie in Sammlerkreisen zu erfahren war, kommt die Farbgebung der Parkhalle besonders gut an und rangiert sogar noch vor dem alten Modell in orange.
Ob's nur am Verkaufspreis liegt? ;o)


Die aktualisierte Bodenprägung lässt keine Fragen offen!

Die Einzelteile muss der Käufer selbst zusammen stecken.
Es gibt keine Anleitung, die Teile erklären sich bei etwas technischem Verständnis selbst. ;o)
Für den ungeübten Bastler liegen vorsichtshalber noch zwei Ersatzstreben bei.
Die Öffnungen im transparenten Dach musste ich etwas nachbearbeiten, da einige Gussgrate die Löcher sehr eng machen.
Wer zuerst die unteren Strebenhaken einrastet und dann die oberen kommt schnell zum Ziel. Anders herum wird es etwas schwieiger. So zumindest meine Erfahrung.
Sind die Streben eingerastet, können sie einfach in die Bodenplatte eingeschoben werden.
Bei meinenm Modell ist diese etwas verzogen, sodass die Platte nie ganz plan auf dem Tisch aufliegt.

Angeregt durch ein Foto eines Sammlers aus dem Wiking-Forum wollte ich auch mal so eine Aufnahme der Parkhalle bei tief stehender Sonne versuchen.
Ist mir aber nicht annähernd so gut gelungen.
Ich probiere weiter! ;o)

Meine letzte April-Neuheit hat nichts mit der Neuheitenauslieferung zu tun, ist nur im April bei mir eingetroffen.
Ich war schon länger auf der Suche nach dieser speziellen Händler-Banderole mit dem prägnanten Wiking-Logo der 80er Jahre.
M. E. passen in diese Banderole auch nur die Modellschachteln mit dem gezeigten Aufkleber.
Bei den Klassikern und Veteranen sind mir auch nur die Schachtel von Borgward Isabella und BMW 502 Einsatzwagen Feuerwehr bekannt, die diesen Aufkleber besitzen.

Beide Modelle stammen aus dem Jahr 1985 in dem die Schachtel für die PKWs eingeführt wurde. Bis dahin gab es die PKWs nämlich noch in den Schiebeschachteln zu fünft oder zu zehnt, die heute nicht minder beliebte Sammlerobjekte sind.
Nun konnte ich diese Banderole für kleines Geld bei ebay erwerben und habe mich doll gefreut.
Auch Kleinigkeiten können manchmal ein Highlight setzen!

5 Kommentare:

HanseWikinger hat gesagt…

Hallo Martin,

die Räder-Packung fand ich zu teuer, sehe sie aber auch mit sehr gemischten Gefühlen. An deinem Bild vom T1 sieht man gut, welches Problem sich hieraus ergibt. Die Räder sind kaum von alten originalen zu unterscheiden, bei alten Modellen mit neuwertigen Rädern ist also Vorsicht geboten. Je mehr Wiking von den alten Modellen und Zubehör auflegt, desto größer wird dieses Problem. Besonders, wenn wie beim PMS oder hier, ähnliche Farben wie früher verwendet werden. Einzig der Kunststoff unterscheidet sich noch, die Haptik spielt also eine immer größere Rolle.
Zu diesem Problem passen auch die silbernen Streben der Parkhalle. Meine alte hat die grauen Streben, daher kann ich nicht vergleichen, aber ich hoffe, dass man das alte und das neue Silber wird unterscheiden können.
Es ist sicherlich schön, dass alte Modelle wieder aufgelegt werden, und dass Wiking inzwischen auch gelernt hat, passende Farben zu verwenden. Aber ich sammle ALTE Modelle. Dabei möchte ich keine Modelle, die alt AUSSEHEN, sondern welche die alt SIND. Und zwar in allen Bestandteilen.
Nichts desto trotz habe ich mir fünf Parkhallen gekauft, weil man sie gut auf Dioramen oder in der Vitrine nutzen kann.
Der Preis ist natürlich sehr attraktiv, er ist auch recht leicht zu erklären. Die Formen sind bereits vorhanden (nur die BP wurde geändert), es muss nichts montiert werden, und es gibt keinerlei Drucke oder Lackierungen. Der manuelle Anteil an der Produktion ist also minimal, das senkt natürlich den Preis.
So erhält man ein günstiges, schlichtes, aber schönes Modell.

Gruß,
Carsten

Martin hat gesagt…

Hallo Carsten
Deine Bedenken teile ich, habe aber nicht solche Schwierigkeiten, da ich ja erst ab 1973 sammle.
Das größte Problem dürfte sich vermutlich für Sammler der alten Preziosen ergeben, die inzwischen den "Draht" zu den neueren Modellen verloren haben und so oft garnicht um Wiederauflagen und neues altes Zubehör wissen.
Für diese Sammler dürfte es schwierig werden zwischen neu und alt (wirklich alt!) zu unterscheiden.
Aber wer sich mit dem sammeln von Wiking-Modellen beschäftigt, muss eben am Ball bleiben, damit er nicht durch neues Altes geleimt wird.
Die Gefahr wird mit der Räderpackung natürlich größer, und auch mit den silbernen Streben der Parkhalle. Ob es da farbliche oder formale Unterschiede gibt, weiß ich nicht.
"Holzauge sei wachsam!"
Gruß
Martin

Anonym hat gesagt…

Hallo Martin, hallo Carsten,

ich muß da Carsten voll und ganz beipflichten. Nachdem Wiking in den vergangenen Jahren oft darauf geachtet hat, daß man Neuauflagen auch farblich von den alten Originalen unterscheiden kann, scheint seit einiger Zeit jegliche Hemmung zugunsten Gewinnmaximierung verloren gegangen zu sein. Man öffnet mit der Auflage solcher Räderpackungen Fälschern und Bastlern Tür und Tor und das ganz bewußt. Nicht die Sammler der alten Originale haben damit ein Problem, sie müssen nur viel genauer hinschauen als bisher. Den Schaden haben die jungen Sammler oder diejenigen, die nur ab und an ein altes Modell kaufen, da diese mehrheitlich nicht über die Erfahrung verfügen dürften, die alten von den neuen Farben oder, wie in diesem Fall, die alten von den neuen Rädern zu unterscheiden. Und schnell ist man einem vermeintlich alten echten Modell mit neuen Rädern auf den Leim gegangen. Ich habe mir auch so eine Räderpackung gegönnt, damit ich ein Gefühl für die Haptik und die farbliche Anmutung bekomme, um auch künftig echt von gebastelt unterscheiden zu können.
"Wehret den Anfängen"
Grüße
Ralf

Wolfgang Renschler hat gesagt…

Hallo Martin,

Vielen Dank für Deine informative vorstellung.

Grüße

Wolfgang - nodawo

Winne hat gesagt…

Hallo Martin, ( ? )

Der Bericht über die Pausbacke hat mich sehr gefreut.Ich besitze auch das alte Modell von Wiking, so das ich es gut vergleichen kann. Das neue modell ist etwas feiner graviert aber man merkt es kaum. Der Achsstand ist etwas länger und die Pritsche etwas kürzer. Der Zughaken ist feiner, steht aber hinter der Pritsche vor. Sonst ist es aber ein schönes Modell.
Gruß Winne

Hallo Winne,
ich habe mir mal erlaubt, Deinen Kommentar hierher zu verschieben, wo er m. E. passender untergebracht ist.
Besten Dank für Deinen Kommentar.
Ineressant wäre es zu erfahren, ob am neuen MAN erkennbar ist, ob es sich um eine neue Form handelt wenn man es mit dem alten Modell vergleicht?
Chassis und Pritsche der neuen Pausbacke entsprechen ja definitiv nicht dem alten Modell, stammen diese Bauteile ja von anderen Modellen.
Gruß
Martin