Mittwoch, 27. Dezember 2017

Froschaugen

Wiking hat mit den Dezember-Neuheiten 2017 auch den neun Unimog U 401 heraus gebracht.
Beim Händler meines Vertrauens habe ich das Modell in Augenschein nehmen können und gleichzeitig mit einem Epoche-Modell des Unimog vergleichen können.
Den Vergleich möchte ich Euch nicht vorenthalten.

Die beiden Verpackungen im Vergleich. 1:0 für Wiking.
Das Modell ruht bruchsicher in einen Tiefziehteil. Dieses lässt noch Platz für Aufbauten auf der Pritsche (vielleicht eine Plane?) und Platz für ein Rundum-Leuchte auf dem Dach (gab es den U 401 auch bei der Feuerwehr?)

Auf der Motorhaube prangt noch das alte "Böhringer-Emblem" und der "UNIMOG-Schriftzug". Den Grill ziert ein Stern.
Die typischen, vorstehenden Scheinwerfer gaben dem Unimog den Spitznahmen "Froschauge".
Aus dieser Perspektive wirkt die Stoßstange zu weit nach vorne gezogen. Der Eindruck täuscht m.E. nicht.

Das Modell mit kurzem Radstand und kleiner Pritsche macht insgesamt einen schönen, "Wikingtypischen" Eindruck. Die Felgen sind fein graviert und die Räder laufen auf profilierten Gummireifen.

Die Scheinwerfer besitzen Glaseinsätze und weisen gesilberte Zierringe auf.
Der Grill ist separat eingesetzt mit silbernem Rand und graviertem, gesilberten Stern.
Die Frontscheiben sind rundum schwarz bedruckt.

Die seitlichen Blinker sind farblich hervorgehoben.
Die Pritsch innen ist bestens graviert, kein Vergleich zu den Brettern beim Büssing 12000! ;o)
Die Türgriffe sind gesilbert und die Pritsche von Außen mit dem "UNIMOG-Schriftzug" bedruckt.
Schade, dass man dem Modell kein Reserverad spendiert hat.

Das Heck wird leider durch den massiven Zughaken dominiert, der dem guten Gesamteindruck schadet. Die Pritsche scheint zudem nicht vorbildgerecht graviert.
Bei den Vorbildern sind immer 3 gleich breite Bretter zu finden, während hier beim Modell oben und unten jeweils ein halbes Brett graviert ist.

Wiking hat auf die Einzelradaufhängung verzichtet. Die Räder stecken auf durchgehenden Stahlachsen.
Das Modell von Epoche wirkt irgendwie filigraner, zerbrechlicher. ;o)

Die Gravuren sind ebenfalls fein ausgeführt, der Grill mit Stern ist silbern bedruckt. Die Scheinwerfer sind in die Form graviert und nicht separat eingesetzt, dafür silbern bemalt.

Es gibt ein Reserverad und einen feinen, freistehenden Auspuff, der gerne Abbricht.

Die Pritsche ist vorbildgerecht graviert und hinten offen, da der Tank über die Pritsche ragt.

Die Einzelrad-Aufhängung ist hier vorbildgerecht ausgeführt.
Die Reifen sind aus gummiähnlichem Material.

Was liegt also näher, als beide Modelle miteinander zu vergleichen?
Das Wikingmodell wirkt kompakter und "massiver", "spieltauglicher"!
Das Modell von Epoche wirkt eher vorbildorientiert. immerhin hat das Modell ja auch schon einige Jahre auf dem Buckel. Wann der Unimog von Epoche produziert wurde ist mir nicht bekannt. Der letzte Katalog datiert von 2012, da gab es das Modell schon.

An der Front fällt auf, dass der Kühler bei Wiking deutlich höher baut.
Allerdings sind auch die Scheinwerfer größer. Somit passt das zusammenspiel von Scheinwerfern und Kühler wie beim Epoche Modell, dessen Scheinwerfer deutlich kleiner sind und somit auch der Kühler flacher ausfällt.

Die Fensterstrebe beim Epochemodell ist in die Karosserie integriert, bei Wiking nur in die Scheibe graviert. Die Pritsche wirkt beim Epochemodell gefälliger.
Auch die Felgen-Reifenkombination beim Epoche-Unimog gefällt mir besser.

Der Zughaken beim Wiking-Unimog ist m. E. ein großes Manko weil er einfach zu prominent ist und der eigentliche Zughaken zu mickrig um dort vernünftig etwas anzuhängen und den Hänger dann noch über die Schreibtischplatte zu ziehen ohne das er von der "Pocke" rutscht.

Tja, jedes Modell besitzt seine Stärken und Schwächen. Immerhin gibt es schon einige "Froschaugen" als Modell im Handel, nun hat Wiking auch noch einen U 401 produziert.
Der Wiking-Sammler wird bestimmt über die kleinen Schwächen hinwegsehen, zumal der Preis passt.
Der Einleger lässt noch Platz für einige Varianten mit Kennzeichenleuchte auf dem Dach oder auch ein Aufbau auf der Pritsche.
Der Preis für das Epoche-Modell ist da schon eine andere Hausnummer.
Dafür bekommt der Sammler aber auch ein "Sammlermodell, kein Spielzeug" (O-Ton Epoche!)
Die EEntscheidung muss letztlich jeder Kunde selbst treffen.
Wer sich nun für ein oder alle beide "Unimögge" erwärmen kann, sollte mal hier schauen.

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