Samstag, 4. September 2010

Werbewagen der Firma A. Oetker Bielefeld

"Der Werbewagen der Firma Dr. August Oetker, Bielefeld besteht aus einem 100pferdigen NAG-Fahrgestell mit einem Aufbau nach besonderen Plänen."
Soweit der Text auf einer zeitgenössischen Postkarte, die auf der Rückseite der OVP abgedruckt ist.
2002 setzte die Firma Epoche diesen Werbewagen ins Modell um.
Auf den Seitenflächen prangt der Firmenschriftzug, darüber das typische Markenzeichen der Firma, die man sofort mit Backzutaten und Pudding in Verbindung bringt.
Der Bus in ganzer Pracht vor dem Bild auf der OVP.
Auf der Rückseite des Schubers erfährt der Sammler daß das Foto eine "raffinierte Collage" ist. "Man erkennt es an den zum Teil fehlenden Beinen und den unterschiedlichen Perspetiven der Zuschauer".
Mit diesem Modell beweist die Firma Epoche eindrucksvoll, was in der Baugröße H0 machbar ist.
Feinste Details, lupenreine Bedruckungen und passgenaue Bauteile.
Alleine der Kühlergrill mit den mächtigen Scheinwerfern ist eine Augenweide.
Im Bus findet sich ein Schauraum und eine Küche. Kleine Vitrinen unterhalb der Fensterfront zeigen Artikel aus dem breiten Dr. Oetker-Programm.
Eingang und Ausgang sind deutlich markiert.
Die Lüftungsanlage auf dem Dach sorgt für Zu- und Abluft.
Auch auf der Fahrerseite gibt es einige Schaukästen in denen Produkte ausgestellt werden.
Wunderschön gravierte Felgen,, bedruckte Türgriffe, Trittbretter unter den Türen, eine schwarze "Gummidichtung" zwischen Motorhaube und Fahrerkabine...
die Liste ließe sich noch verlängern.
Der schöne, plastisch gravierte Kühlergrill und ein erster Blick auf den Anhänger mit der Form eines Gugelhupf.
"Der Riesen-Napfkuchen enthält die Kraftzentrale, die den benötigten Strom von 10000 Watt liefert, einschl. Beleuchtung, elektrischer Heizung, Wasser- und Reifenpumpe usw."
Auch hier feinste Details wie die Winde für die Stromkabel, Druckbehälter für die Bremse, Gummireifen auf Typgerechten Felgen, etc.
An der Unterseite erkennt man die "herausziehbaren" Stützen und den Druckbehälter.
Leider besitzen die Gummireifen kein Profil.
Da punktet der Werbewagen wie später noch zu sehen sein wird.
Ander Rückfront ziert ein Reserverad das Heck. Auch dort gibt es wieder einen Prägeschriftzug und das Fenster ist mit dem "Logo" bedruckt.

Ein Blick in die Küche zeigt eine komplette Einrichtung "mit Protos-Koch- und Backherden (Siemens-Schuckert), Spüleinrichtung und Warmwasserversorgung".
Liebevoll ins Modell umgesetzt und durch die große Fensterfront gut zu erkennen.
Dagegen herrscht im Schauraum gähnende Leere. Hier sollen die Schau- und Kaufwilligen ja auch mit kleinen Kostproben bei Laune gehalten werden.
Auch an der Unterseite des Werbewagens wurde nicht mit Feinheiten gespart.
Eine freistehende Kardanwelle und ein ebenfalls freistehender, verschlungener Auspuff mit mächtigem Endtopf wissen zu gefallen.
Ein letzter Blick auf das Modell im Karton und die Rückseite des Schubers.
Epoche schreibt dazu:
"Von diesem spektakulären Fahrzeug sind 7 Fotos erhalten geblieben.
Sie zeigen den Werbewagen in fünf verschiedenen Zuständen und belegen, dass die Erfahrung mit dem neuen Werbemittel ständige, kleine Änderungen erforderten.
Unser Modell rekonstruiert den Zustand bei Indienststellung so genau es die Quellenlage erlaubt."
Epoche ist mit diesem Modell ein wirklich schönes Stück gelungen und zeigt eindrucksvoll die Kunst der Modelleure und Formenbauer.
Die Formensprache erinnert an einen Mitbewerber, der schon etliche Jahre im Geschäft ist.
Ich behaupte, wenn man neben diesen Werbewagen einen D 38 stellen würde, könnte man denken, beide Modelle kommen aus der selben Hand.

1 Kommentar:

Lutz hat gesagt…

Wieder mal ein Schöner Beitrag