Sonntag, 20. März 2011

Dioramen sind in, oder das "Must have"!

Vor einiger Zeit bekam ich von zwei Sammlerfreunden, die sich in letzter Zeit immer mehr statt dem sammeln von Modellautos dem bau von Modellbauschaustücken, sog. Dioramen zuwenden einige Fotos einer kleinen Straßenszene.
Ich nenne sie mal Mozartstraße.
Das Schaustück dürfte vielen Sammlern schon bekannt sein, wurde es doch noch Ende letzten Jahres in Ratingen bei einem Sammlertreffen gezeigt.
Ich hatte bei einem Sammlertreffen mal angeregt, eine Feuerwehrwache zu zeigen, um glaubwürdig den Aufmarsch vieler Feuerwehrfahrzeuge zu demonstrieren.
Also haben sich die beiden Tüftler und Bastler an die Arbeit gemacht und diese Mozartstraße, die ich zwar untypischer Weise, weil nicht von mir gebastelt und fotografiert trotzdem hier gerne zeige.
Nicht nur, weil das Schaustück mal nicht mit Wiking Modellen bestückt ist, sondern mit Brekina Modellen, die ganz vorzüglich ins Diorama passen, sondern auch und besonders, weil den Beideneine ganz vorzügliche Arbeit gelungen ist, die man nicht in einem Keller verstecken darf.
Also hier nun ein kleiner Rundgang durch die Mozartstraße:

Ein erster Überblick zeigt den gewinkelten Straßenverlauf um´s "Scharfe Eck".
Die Szenerie ist Ende der 50er, Anfang der 60er angesiedelt. Für den Modellbahner wäre das die Epoche III. ;o)
Auf der Straße herrscht emsiges Treiben und auch auf dem Gehsteig ist richtig was los.




Der Rundgang beginnt rechts mit der Polizeiwache.
Frau Krause empfängt eher übellaunig ihren Gatten, der die Nacht in der Ausnüchterungszelle des Polizeireviers "Mozartstraße" verbracht hat. Drohend schwingt sie den Schirm.
Die Polizeiwache verfügt über einen gut ausgestatteten Fuhrpark, wie ein Blick auf den Hof der Wache noch zeigen wird.
Zwei VW T1, ein Opel Blitz und natürlich ein Suchhund zeigen deutlich daß das Terrain um die Mozartstraße eher ein Großstadtrevier ist!
Der Hundeführer hat gerade "Hasso vom Randstein" aus dem Zwinger geholt und der hat auch schon die Fährte aufgenommen.

Der Blick in die Hinterhöfe der Mozartstraße zeigt das typische Idyll der 60er Jahre, die Ruhe und Beschaulichkeit, die der Maler Heinrich Zille als "sein Milljöh bezeichnet hat. Die beiden Modellbaumeister haben dieses Milljöh trefflich eingefangen!

An die Polizeiwache schließt sich das Eckhaus an, in dem die Gastwirtschaft "Scharfes Eck" untergebracht ist, in dem Herr Krause sein Geld verjubelt hat. Warum vor der Kneipe so ein Polizeiaufgebot steht kann nur vermutet werden. Ich hoffe mal nicht, daß es etwas mit den beiden Damen zu tun hat, die sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen?

Der Krupp Titan der gerade um´s Scharfe Eck biegt, bringt im Gasthaus ordentlich die Gläser zum scheppern.

Die Eckkneipe hat schon offenbart, daß in Mozartstraße für genug Amüsement der Besucher gesorgt ist.
Denn an die Kneipe schließen sich zwei Bars an, in denen Herr Krause vermutlich ebenfalls ne Menge Geld verjubelt hat?
Der Mercedes vor dem Nachtclub macht klar, daß es dort nur für gut betuchte Besucher Einlass gibt.
Vor dem Mahatten Club parkt ein Polizeiauto, offensichtlich nicht damit sich die Besatzung für lau einen lustigen Tag macht,sondern für einen harten Einsatz im Rotlichtviertel der Stadt!
Dem aufmerksamen Beobachter ist natürlich nicht entgangen, daß "Hochwüren" auch auf einen "Sprung" im "Chapeau Claque" vorbeischaut.
Oder steht der Streifenwagen vor der Tür, um den Polizeichef nach "getaner Arbeit" sicher nach Hause zu geleiten?
Und warum hat der Priester ein Köfferchen dabei?
Fragen über Fragen, die wohl nur die Erbauer dieser Szenen beantworten können, oder führen uns das folgende Bild auf die richtige Spur?
Im Hof der "Etablissemangs" wartet das Fahrzeug des Bestattungshauses "Undertaker and Son".
Nun können wir auch verstehen, was ein Pastor mit Köfferchen in einer Nachtbar treibt: er erteilt einem Dahingeschiedenen" die letzten Sakramnente.
Pfui für alle, die was anderes dachten! ;o)
Verlassen wir nun diesen sündigen Ort und wenden uns dem eigentlichen Zweck des Schaustücks zu, der Feuerwache.
Bei dieser Wache handelt es sich sogar um die "Hauptfeuerwache" die in einem imposanten Gebäude untergebracht ist.
Da ich nicht der Fachmann für die Bezeichnungen der einzelnen Fahrzeuge bin, lasse ich einfach nur die Bilder sprechen. :o)
Die Fahrzeuge wurden alle gerade einer gründlichen Reinigung unterzogen und dürfen nun in der Sonne trocknen.
Ein stattlicher Fuhrpark.
Auch auf dem Hof der Hauptfeuerwache blinken und blitzen die gereinigten Feuerwehren in der Mittagssonne. Der letzte Einsatz muss den Autos doch heftig zugesetzt haben?







Wer die Bilder aufmerksam betrachtet hat, wird sicher noch so manches Detail entdeckt haben, vielleicht sogar das eine oder andere "Nichtbrekina-Modell"? Auf jeden Fall stecken in diesem Diorama viele lustige kleine Szenen.
Die beiden Modellfreunde zeichnen sich mittlerweile durch eine gute Beobachtungsgabe, viel Geschick und eine ordentliche Portion Witz aus.
Die Fotos, die im Hobbykeller entstanden sind, geben zudem hin und wieder den Blick auf gut gefüllte Vitrinen frei, die vermuten lassen, daß die beiden noch manches schöne Schaustück folgen lassen um die Modelle aus ihren gläsernen Gefängnissen zu befreien.
Mein Besuch in Porta hat gezeigt, daß die Perfektion der Modellbaukunst sich noch steigern ließ und so mache ich mir für die Zukunft keine Sorgen.
Den beiden wird wohl nicht langweilig werden.
Und mit Brekina-Modellen lassen sich solche Schaustücke mindestens so gut wie mit Wiking-Modellen bestücken, wenn nicht sogar.......
Ich danke sehr für die schönen Fotos und die kleinen Geschichten, die das Leben schrieb.
Es war mir eine Freude daraus einen Blogbeitrag zu stricken.

4 Kommentare:

b hat gesagt…

Respekt!
Ich bin ja mal in erster Linie Blechspielzeug-Sammler und da hat man es nicht so sehr mit dem detaillierten Drumherum bei den alten Eisenbahnen.
ABER! Ich bewundere immer wieder diese Künstler mit ihrer tollen Nachgestaltung der angenommenen Umwelt. Und da fällt mir etwas auf:
Der Modellbahner gestaltet etwas anders -vielleicht noch genauer im kleinsten Detail. Die Ersteller von Dioramen im Bereich der Modellautos -besonders der frühen Modellepochen- beziehen eine Art der Peltzer-Gesinnung ("das Wesentliche zeigen, betonen")
in ihre Gestaltung mit ein. Das ist vielleicht das Besondere daran, was mir so gut gefällt.
Geht es anderen Sammlern auch so?
Schöne Grüße aus Hessen
Botho

Johannes hat gesagt…

Hallo Martin,

Deine Texte gefallen mir fast besser, als das Dioramen ;-) . Man bräuchte die Fotos garnicht, den so lebensnah beschreibst Du die Szenen. Echt Super!!!

Mach weiter so!
Johannes

Volker hat gesagt…

Hallo Martin !

Wieder mal tolle Fotos und Beschreibung !!!
Das gezeigte Diorama ist sehr schön , nur der automobile Sondermüll müßte natürlich schnellstens entsorgt und durch Wiking Modelle ersetzt werden ! Nur 1 Wiking Modell auf dem Dio ist zuwenig.

Gruß Volker

Wolfgang Renschler hat gesagt…

Hallo Martin

Das Thema Dioramenbau im Zusammenhang mit Wiking, Faller, Vollmer und Märklin ist auch für mich als modelleisenbahnfan von Interesse. Ich erinnere nur an die liebevoll durchdachten Faller Katalog Bilder mit Wikingern und die Bausatzdeckel der 60/70ziger Jahre.

Zum Nachbauen schön!

Also ab in die Rente. Projekte, Projekte - Zeit?Zeit?

Güße

Wolfgang - nodawo