Nun ist es mir gelungen, diese Packung zu einem vertretbaren Preis zu bekommen und weil sie mich so sehr entzückt, möchte ich Euch an meiner Freude teilhaben lassen.
Voila, hier ist sie. Groß, grau und edel. Vermutlich war um den Karton noch eine Papierbinde, die fehlt leider. Aber ansonsten befindet sich der Karton samt Inhalt in einem vorzüglichen Zustand. Was anderes wäre mir auch nicht in die Sammlung gekommen! ;o)
Im Karton liegt ein Schaumstoffstreifen, der die Modelle vor dem verkratzen schütz. Darauf ein samtbeflockter Pappträger in den die Modellaussparungen eingestanzt sind. Umrahmt wird das ganze noch von einem silber lackierten Papprahmen. Die Ausstattung wirkt sehr luxuriös, genau so wie die darin enthaltenen Modelle, die ich jetzt noch näher vorstelle. Ein weiterer Schaumstoffstreifen wird vor dem schließen des Kartons noch auf die Modelle gelegt, damit diese an Ort und Stelle bleiben.
Da stehen sie nun in Reih und Glied, einer schöner wie der andere. Mein heimlicher Favorit, wie könnte es auch anders sein (?) ist der Mercedes 540 K in diesem ungewöhnlichen hellblau. Aber je länger ich mir das Modell von Marks betrachte, könnte dieser dem 540 K glatt den Rang ablaufen.
Tenor der Packung ist die S-Klasse von "Uralt nach Nieglenagelneu"! Sehr gelungen wie ich finde. Auch die Mischung von Wiking-Modellen mit Fremdfabrikaten hat ihren besonderen Reiz.
Marks nimmt sich den Mercedes-Simplex von 1902 zum Vorbild für sein Metall-Modell. Das kleine Modell bringt richtig Gewicht auf die Waage.
Trotzdem strahlt das Modell eine gewisse Eleganz aus. Der Schriftzug am Kühler macht deutlich aus welcher Autoschmiede das Fahrzeug kommt. Die Scheinwerfer verdienen noch ihren Namen und sind innen gesilbert.
Am "offenen Kofferraum" ;o) sind zwei Reservepneus verlastet. Die Straßen waren 1902 noch nicht geteert und der Verschleiß der Reifen bestimmt enorm!
Gut wenn dann Ersatz vorhanden war.
Die Gummireifen sind mit kleinen Drahtschlaufen befestigt, die vermutlich Lederriemen immitieren sollen?
Der wuchtige Motorblock samt Getriebe und Differential, der Auspuff samt Schalldämpfer, die kleinen Tanks. An alles wurde gedacht.
Ein schönes Modell, daß zur Zeit bei mir auf dem Schreibtisch steht und mich erfreut! :o)
Der Mercedes Benz SSK BJ 1928 von Busch. Völlig schmucklos in tristem weiß besticht es trotzdem durch äusserst filigrane Details. Egal wohin man schaut, es gibt soooo viel zu entdecken.
Highlight sind aber die lenkbaren Vorderräder. Der Chromschmuck verleiht dem Modell die nötige Eleganz. Einziger Farbtupfer ist die Lederriemen-Imitation über der Motorhaube.
Auf dem Kühler trohnt ein riesiger Mercedes-Stern. Kein Ätzteil sondern mit dem Kühler fein graviert und ausgeformt. Ein kleines Juwel.
Das "Holz-Armaturenbrett besitzt sogar einige aufgedruckte Anzeigen und Knöpfe. Das Lenkrad ist frei stehend und wie es sich für einen Rennwagen gehört natürlich wuchtig und groß! Eine Servolenkung suchte der "Ritter der Landstraße" 1928 vergeblich!
Das Kühlergitter ist farblich separat eingesetzt. Die offene Bauweise gewährt einen Blick auf die riesigen Federpakete die für geringen Reisekomfort sorgten.
Die feine Auspuff-Anlage ist separat angesetzt. Die riesige Ölwanne (?) trägt feine Gravuren.
Ich bin ja nicht so ein Fan von detaillierten Unterböden. Hier macht es aber Sinn!
Kommen wir zu meinem persönlichen Favoriten: Der Mercedes-Benz 540 K, BJ 1936 von Wiking. Das Modell kam ja schon 1973 im Wiking-Programm zu Ehren. Die klassische Linienführung begeistert noch heute.
Dieses Modell erfreut durch eine Zweifarb-Lackierung, die es bis heute noch bei keinem weiteren Mercedes 540 K von Wiking zu finden gab.
Gerade die Farbkombi hellblau / cremeweiß ist ungewöhnlich aber wie ich finde einfach super!
Dazu der entsprechende Chromschmuck, die vielen silber lackierten Details.
Ein wahrhafter Leckerbissen.
Wären da nicht die viel zu kleinen Räder! Hätte man diese nur einen mm größer gemacht, das Modell wäre der "Brüller"!
Hier hat mann auf die Speichenräder der englischen Klassiker zurück gegriffen, die sicherlich sehr gut gelungen sind, sich aber bei diesem Modell als Fehlgriff erweisen.
Abzug in der "B-Note". Das wärs dann aber auch schon.
Schwarzes Verdeck und braune Inneneinrichtung bilden eine harmonische Einheit mit der Karosserie in hellblau/creme und dem Chromzierrat.
Dazu wartet das Modell mit vielen zusätzlichen silbernen Lackierungen auf, die den Nobelstatus des Modells noch verstärken.
Unten drunter alles beim alten. Kein neues Logo, sauber verchromt. Eigentlich hätte das Modell einen frei stehenden Auspuff verdient.
Jammern auf höchstem Niveau! ;o)
1991 hatte Wiking mit dem 300 SL Roadster schon "einen vorgelegt". Verfügte doch auch das Cabrio schon über eine zu öffnende Motorhaube mit einem nachgebildeten Sechszylinder mit Direkteinspritzung. Aber mit dem 300SL "Flügeltürer" legte Wiking noch "eine Schüppe drauf". Dieses Modell inklusive des Roadsters wurde in unzähligen Varianten sowohl als Serienmodell wie auch als Sondermodell vermarktet.
Ich konnte mich mit diesem sog. Hightech-Modell nie so richtig anfreunden.
Wiking wollte Anfang der 90er beweisen, daß auch sie als großer Fabrikant hochwertiger Modellautos in der Lage waren, Modelle im Maßstab 1:87 herzustellen, bei denen sich Türen und Motorhauben öffnen ließen.
HERPA, BREKINA und auch IMU (mit der BMW Isetta) hatten es vorgemacht, da wollte Wiking nicht nachstehen.
Was bei der Motorhaube noch recht ordentlich gelungen ist, ist m. E. bei den Flügeltüren nur "Makulatur". Die Türen wollen sich bei vielen Modellen nicht richtig schließen lassen. Die Spaltmaße sind zwar knapp aber irgendwie steht fast immer die Fahrgastzelle auf Spannung, sodaß sich die Türen nicht komplett schließen lassen und häufig eben doch unschön aufstehen. So auch bei diesem Modell. Dazu kam, daß eine Tür auch herausgefallen war. Beim Einsetzen habe ich gesehen, daß die A-Säule nach innen geknickt war. Beim geradebiegen ist etwas Lack abgeplatzt. Unschön!
Als die Tür mühsam repositioniert war, fiel der Kühlergrill heraus :o(
Bei der Reparatur bin ich um Jahre gealtert! ;o)
Was bleibt ist eigentlich nur, das Modell mit geöffneten Türen und Haube zu präsentieren. Dabei macht der Flügeltürer seinem Namen alle Ehre und kann mit seinen Vorzügen punkten.
Insgesamt ist das Modell sicher ein wichtiger Meilenstein in der Wiking/SIKU-Firmengeschichte.
Mein Favorit ist es aber nicht. Uns verbindet eher eine Hassliebe! ;o)
"Wie es unten drunter aussieht geht jeden was an!
Der nächste Wikinger in der Packung ist der Mercedes-Benz 220 S mit den typischen Heckflossen. In dieser Packung trägt er die Bezeichnung "230 S".
Für meinen Geschmack ist dieses Modell sehr gut umgesetzt.Was die ungewöhnliche Farbe angeht, so wird sie hier als schwarzrot bezeichnet, ich schwanke da zwischen einem braunrot und einem "aubergine" je nach Lichteinfall. ;o)
Die Linienführung ist bestens gelungen, viele zusätzliche Lackierungen kennzeichnen den Mercedes als einen Vertreter der "Oberklasse". Die Felgen habe ich shon an anderer Stelle gewürdigt. 1A mit Sternchen!
Der Heckdruck macht den 220 S zum 230 S. Eingesetzte Rückleuchten und sauberer Chrom gehören zum Standard! Immerhin kam das Modell 1995 erstmalig in den Handel.
Die Inneneinrichtung in creme harmoniert gut mit der Karosseriefarbe. Leider sind auch bei diesem Modell, wie auch beim Mercedes Benz 600 nur die seitlichen Fenstereinfassungen gesilbert. Front- und Heckscheibe wurden vergessen (?). Oder ist der Druck zu aufwendig umzusetzen?
Ein Unterboden nach meinem Geschmack. Nicht zu aufwendig graviert. Das spart Kosten, die bei einem Modell eher in sichtbare Details investiert werden können.
Als aktueller Vertreter liegt der Mercedes-Benz S 500 (W 220) BJ 1998 in der Packung. Da bin ich jetzt nicht mehr so der Fachmann was Typ und Modell angeht.
Darum zeige ich das Modell hier der Vollständigkeit halber von allen Schokoladenseiten.
Und davon hat der einige! ;o)
Das typische, keilförmige Design Ende der 90er wurde perfekt getroffen.
Die Lackierung mit Metalliceffekt und Klarlack-Überzug ist makellos. Feine Zierlinien und bedruckte Details runden den Eindruck des puren Understatements ab! ;o)
Die Einrichtung in bicolor passt wunderbar zur grünen Karosserie. Ein feines Modell.
Ein unbedingtes Muss für den Freund klassischer Modelle im Maßstab H0 1:87! ;o)
4 Kommentare:
Hallo,
danke für den Bericht und die schönen Fotos.
Ergänzend sei angemerkt, daß es einen besonderen Grund dafür gab, die zweite Version (GK: DC-20b) des ersten "Story of Passion"-Sets (DC-20a) mit einem beigen statt einem silbernen Flügeltürer auszustatten. Angeblich war ein Karton mit dem für das Set 20a eigens in Silber gefertigten 300 SL auf dem Transport nach Stuttgart verschwunden, sodaß für die Nachauflage 20b von Set 1 der beige Flügeltürer aus der Serie verwendet werden mußte. Interessanterweise wurden Jahre später diverse Solomodelle dieses silbernen SL bei Ebay versteigert. Ein Schelm, der Böses dabei denkt...
Im Übrigen war die Lackierung des ersten silbernen "High-Tech"-300-SL recht lausig. Das es auch besser geht, zeigte die neuere Produktion eines silbernen Gullwing für das zweite, hier vorgestellte "Story of Passion"-Set (DC-21).
Schöne Grüße
Gunter
Hallo Gunter,
besten Dank für die Ergänzung.
Wieder was gelernt! :o)
Gruß
Martin
Hallo Martin,
wieder so ein schreib- und bildtechnisches Schmankerl, dass noch mehr Suchtpotential erzeugt. Der gesonderte Hinweis zur fehlenden Silberung, auch im Bezug des 600er, kann ich nur unterstreichen. Auf Nachfrage wurde mir bei Wiking hierzu lappidar erklärt, dies wäre nur einem, im zaumhaltenden Preis halten wollen geschuldet. Auf den Rekord A anspielend, der sowohl was die Silberung anbelangt, über jeden Zweifel erhaben ist, im Vergleich wußte man nichts hinzuzusetzen. Ergo hat man sich ungewollt selbst in Beweisnot gebracht, da die Argumentation damit in sich widerlegt war. Das Gespräch wurde danach sehr kurzfristig, wie Du Dir sicherlich denken kannst.
Wahrscheinlich wird sich aber zuküntig hierbei ein Konsens finden lassen. Der Tenor in die Richtung ist unübersehbar.
Dir noch ein schönes Restwochende und beste Grüße
ein Modell-Sammler
Hallo Martin, eine super Packung auf die ich es auch nur wegend es 540K abgesehen habe. Glückwunsch, warst mal wieder schneller als ich.
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