Ulrich Biene ist ja von Beruf Journalist und aktuell als Pressemitarbeiter in der Werbung beschäftigt. Da ist es nur zu Verständlich, dass er ein Buch über Werbung schreibt.
Das Coverfotos stammt von einer Sinalco-Werbung!
Sein Buch beginnt mit Nahrungs- und Genussmitteln und hier mit den süßen Dingen des Lebens wie z.B. dem Back- und Puddingspezialisten Dr. Oetker aus Bielefeld.
Natürlich gehören auch Süßwaren wie Schokolade mit Marken wie Storck/Merci und Nimm2 sowie Haribo mit Goldbären und Lakritz. Wer kann sich noch an die Lakritzpfeife erinnern in der Schaumzucker im Pfeifenkopf steckte, die entweder gleich als erstes herausgezutzelt wurde oder bis zum Schluss übrig blieb, je nach Vorliebe?Weiter geht es mit Kaltgetränken. Da darf die allseits bekannte Marke CocaCola nicht fehlen. Viele zeitgenössische Fotos befördern die meisten, die diese Zeit aktiv erlebt haben geradewegs zurück in die Swinging Sixtys.Oder an die Zeit in der "Batze" (Freibad) wenn man genüsslich an der eiskalten Brause in der unnachahmlichen 200ml Flasche mit Strohhalm nuckelte.
Nach den Limonaden wie Cola und Sinalco (siehe Cover) folgen diverse Biermarken. Jürgen von Manger, alias Tegtmeier, der typische Vertreter aus dem Pütt (Ruhrgebiet) machte seinerzeit Werbung für "Dortmunder Union"Jetzt speziell für Klausi mal Werbung für Underberg. Analog fällt mir dazu Werbung von Jägermeister ein.
Nach dem Hochprozentigen zu den Düften des Lebens. Welcher frühpubertierende Junge kann sich nicht mehr an die Fa-Werbung erinnern?😉
Oder wollte im späteren Leben nicht so werden wie der Mann aus der Irish Moos-Werbung?
Mit diesem Beitrag werden Erinnerungen geweckt.
Die Pril Blumen! In welcher Küche haben die in den 70ern nicht geklebt, am Küchenschrank, am Kühlschrank, auf Fliesen oder einfach auf der Kaffeedose?
Ob diese "echten Kerle" das Vorbild für Ken, den Verlobten, später Ehemann von Barbie waren? Oder umgekehrt? Spätestens da sind wir Männer die sich noch für den ganzen Kerl Dank Irish Moos begeistern konnten falsch abgebogen!
Ja Ihr lieben Frauen, in den 60er Jahren konnte sich die Dame von Welt noch zum Fest für die Dinette begeistern...
.....dann kam die Emanzipation und danach war alles anders.
Eine Zeitreise, die einen heute schmunzeln lässt.
Dank Resopal und Plastikstühlen wurde rustikale Einrichtung ausgemustert.
Wer Hip sein wollte brauchte einfach neues Mobiliar, egal wie unbequem, Hauptsache stylisch.
Da der Autor nicht nur Werbefachmann sondern im höchsten Grade auch Autoaffin ist, darf ein Beitrag zu Werbeartikeln der Automobilindustrie nicht fehlen.
Voila!
Mein Vater hatte eine Tischlerei und ein kleines Möbelgeschäft. Um Ware zum Kunden zu transportieren war der erste Lieferwagen ein Ford Transit. An den Wochenenden ging es mit der Familie auf große Fahrt. Dann wurde die Sitzbank eingeschraubt und an die Rückwand der Fahrerkabine wurde noch eine kleine Holzbank gestellt wo die größeren Geschwister (natürlich nicht angeschnallt!) saßen.
Ab ging es zu den Märchenwäldern in der Umgebung oder auf Verwandtenbesuch.
Durch dieses Webeplakat wurden viele Erinnerungen geweckt.
Alleine dafür muss ich dem Ulrich schon danken.
Der Cousin hatte Anfangs ein Kadett Coupe, dann einen GT und zuletzt einen Manta. Bei dem hingen im Keller genau diese Werbeplakate.
Als Autos noch Gesichter und Charakter hatten.
Schön war die Zeit!
Die 60er waren auch geprägt durch die Reiselust der Deutschen. Für uns ging es als Kinder fast jedes Jahr an die Nordsee, andere suchten das Abenteuer mit einem Wohnmobil um wie dereinst Hannibal die Alpen zu überqueren um nach Bella Italia zu reisen!
Da sich der Autor auf Werbung aus NRW beschränkt findet man Werbeplakate von Firmen, die es z.T. nicht mehr gibt....
... wohingegen die Firma SIKU auch heute noch jedem Jungen und manchem Mädel ein Begriff sein dürfte.
Ich erinnere mich immer gerne an die Werbung in der Micky Maus, wo Firmen wie Matchbox, Dinky, Corgi und Britains um die jugendliche Kundschaft buhlten mit ganz ausgefeilten Modellen, die nicht selten ganz besondere Extras enthielten wie z.B. bewegliche Scheibenwischer oder Lenkung oder sogar ein "funktionstüchtiger" Fernseher im Inneren. Selbstverständlich waren alle Türen zu öffnen und im Motorraum gab es eine entsprechende Attrappe. Meist lagen sogar irgendwelche Figuren dabei, oder Tiere und Koffer.
Wer etwas auf sich hielt, besaß natürlich ein Kettcar. Leider kann ich da nicht mitreden. Zu so einem Gefährt hat es nie gereicht. Dafür gab es immer die abgelegten Fahrräder vom großen Bruder.
Aber ein Nachbarsjunge hatte einen und wenn es sich ergab, durfte man mal die Straße auf und ab fahren.😁
Wer kennt sie nicht, die Produkte von Agfa, Kodak oder Fuji. Ich hatte sogar diese bunte, klobige Polaroidkamera, wo die Packung mit Ersatzfotos so teuer wie die Kamera waren, dass sie bald den Weg allen Irdischen nahm und ich wieder auf Kleinbildfilm umstieg.
Fazit: Ein Buch, dass jeden Leser postwendend in die FlowerPowerzeit zurück katapultiert und in Erinnerungen schwelgen lässt. Retrospektiv stellt man fest, dass diese Zeit der 50er bis 70er spießig und z.T. auch langweilig war. Nur selten gab es mal wie z.B. bei der Sinalco-Werbung innovatives zu entdecken.
Dem Autor Ulrich Biene gelingt es mit diesem schönen Buch/ Bildband meisterhaft Erinnerungen zu wecken. Alleine dafür lohnt sich schon die Anschaffung.
1 Kommentar:
Guten Morgen,
ein nettes Buch, danke für den Hinweis.
Aus heutiger Sicht völlig unglaublich und zum Fremdschämen ist das sexistische Motiv der Coca-Cola-Werbung auf Seite 4 (links).
Grüße
Marcello Pugi
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