Sonntag, 20. November 2011

Sammlertreffen in Ratingen 2011, Vol.7, Schiffe und Flugzeuge

Wenn ich mich hier als Schiffs- und Flugzeugfan oute, ist das gewiss keine neue Nachricht.
In den letzten Jahren ist mein Interesse an Schiffen und Flugzeugen erwacht.
Nicht zuletzt durch die vielen besuchten Sammlertreffen, auf denen ich erstmals mit dieser "Wiking-Spielart" in Berührung gekommen bin.
Wenn also auf solchen Treffen Schiffe und Flugzeuge gezeigt werden, geraten Autos und Dioramen schnell zur Nebensache. ;o)
Wenn es sich dabei dann auch noch um excellente Schaustücke, bzw um seltene, noch nie gesehene Raritäten handelt, wie auf den folgenden Bildern, dann bin ich futsch und hin!
Also wenn ich irgend jemandes Schaustück, bzw Modelle hier in meiner Retrospektive nicht genügend, oder noch schlimmer garnicht (auch das ist leider passiert! Schäääm!) erwähnt habe, dann liegt das an Schiffen und Flugzeugen!


Der gängige Maßstab bei den Wiking-Fliegern ist eigentlich 1:200. Es gibt aber auch Modelle, die im Maßstab 1:100 produziert wurden.
Die hier gezeigte Ju 88 ist mit einem dezenten Tarnmuster lackiert und mit entsprechenden Hoheitszeichen versehen.
Wiking-Flieger mit ausgefahrenen Fahrwerk sind nicht die Regel. Hier im Maßstab 1:100 aber fein detailliert ausgeformt. Der beigestellte Opel Blitz Flugfeld-Kesselwagen in 1:87 (1:90?) macht sich maßstäblich garnicht mal so schlecht neben dem Flugzeug.


Reges Treiben auf dem Rollfeld: im Vordergrund zwei "Stukas" Ju 87, dahinter ein Geschwader Ju 88 und dahinter 5 unterschiedliche englische Spitfire. Viel Arbeit für die Leute im Opel Blitz.


Spitfire in grau und grün. Mit Propeller und Cellonscheibe, mit Holz- und Kunststoffnabe, sowie mit einer Kanzel aus Wikingformen und einer Kanzel aus Tiefzieh-Nachbauten.
Hoffentlich habe ich diese Infos alle korrekt behalten? ;o)
Die grünen Flugzeuge stammen aus der Lizenzproduktion von Dr. Grope. Hier finden sich auch die Exemplare mit der Tiefzieh-Kanzel. Scheinbar sind zur Produktionszeit aber wohl noch Lagerbestände der Originalkanzel aufgetaucht und verbaut worden.


Die Ju87 mit festem Fahrgestell und Heckrad. Solche Flieger sieht man sicher nicht alle Tage.


Mein persönlicher Favorit: der D 38 in 1:200. So schön glänzend. Erstaunlich aufwändig graviert, da haben sich die Künstler bei Wiking selbst ein Denkmal gesetzt.
Der muss auch noch unbedingt in meine Sammlung und steht ganz oben auf dem Wunschzettel! ;o)
Das Brandenburger Tor ist nicht von Wiking, sondern ein Berliner Andenken, macht sich zum D 38 aber ganz gut!


Der Bus noch einmal von der anderen Seite auf altem Schriftwechsel.
Die Präsentation der Modelle hat mir besonders gut gefallen.


Stilgerecht zum Schaustück wurden Kekse in Form des Berliner Wahrzeichens gereicht, die der Sammler mit seiner Gattin gemeinsam fabriziert hatten.
Sage nochmal einer, man könne als Ehepaar das Hobby nicht gemeinsam ausleben. ;o)


Kokillenform für das Zielschiff Zähringen. Gut zu erkennen die Entlüftungskanäle der Form, die auch zum einlegen von Masten und Ladebäumen verwendet werden können.


Erst im zusammen gebauten Zustand ist zu erkennen, wie ein Rumpf daraus wird. Die Form wird zusammengepresst und oben drauf gehört noch eine Stahlplatte. Dann wird durch den Einlasskanal ( oben an der Formspitze zu erkennen) die heiße Legierung (die genaue Zusammensetzung habe ich leider vergessen :o( ) eingegossen. Damit das flüssige Metall auf dem Weg durch die Form nicht schon frühzeitig erkaltet, muss die Form ebenfalls erwärmt werden.
Erst wenn sich der Spritzgussmeister sicher ist, das der Spritzling gelungen ist, wird durch leichte Schläge auf die erkaltete Form der Rohling aus der Form geklopft.


Eine ganze Flotte von Schnellbooten im Maßstab 1:200. Gut zu erkennen sind die unterschiedlichen Baustufen der teils halb fertigen Modelle. Daneben lag nämlich noch ein Spritzling mit den unterschiedlichen Einzelteilen der Decksaufbauten und Kajüten,sowie des Motors.
Der Clou bei diesem Modell: durch die horizontale Teilung kann das Unterwasser-Schiff abgenommen werden und das Schnellboot als Wasserlinien Schiff, ähnlich seinen Brüdern und Schwestern im Maßstab 1:1250 dargestellt werden.


Das abgenommene Oberteil erlaubt einen Blick in das durchgestylte Unterwasserschiff. Es gibt Modelle, die durch die sitzende Mannschaft (Fahrzeug-Besatzung, 6 Mann sitzend) der Heeresmodelle im Maßstab 1:200 aus Metallguss aufgepimpt wurden.


Noch einmal ein Blick ins Innere des Modells.


Es folgen die U-Boote im MAßstab 1:200. Im Vordergrund ist eine Vorserie zu sehen, bei dem das "Unterwasserteil" noch völlig "nackich", ohne Innereien ist.
Was doch im großen Schiffsmaßstab alles möglich ist.
Mal unabhängig vom Vorbild als Kriegsgerät muss ich doch vor den Künsten der Modellbauer meinen Hut ziehen.
Viele Details, nicht nur äußerlich sondern gerade im Inneren lassen eine gewisse Ahnung aufkommen, wie so ein U-Boot "in Echt" aussieht.
Hinter den U-Booten lugen noch einige Leuchttürme hervor, die von einem Wiking-Original abgegossen sind. Ein Maßstab ist nicht bekannt, die Höhe beträgt 10,4 cm.
Hinter den Leuchttürmen liegt der sog "Marschallstab". ;o) Eine Plexiglasröhre vollgefüllt mit ca. 300 (?) Flugzeugen vom Typ Skyray (?). Unglaublich sowas!


Der Blick ins Innere dieses Modells gewahrt sogar den Blick auf einen gedeckten Tisch.


Unterteil und Oberteil vereint. Nicht immer lassen sich beide Teile spaltfrei vereinen. Da hätte man vermutlich nochmal nacharbeiten müssen oder haben sich die Teile über die Jahre doch etwas verzogen?
Oder war ich zu blöd, die Teile fehlerfrei zusamen zu fügen? ;o)


Das Seepferdchen als Lizenzprodukt von Dr. Grope. Das habe ich noch nie von nahem vor der Kamera, .......


.......darum liefere ich auch gleich die Ansicht von der anderen Seite mit!


Bunte Bötchen im Maßstab 1:200, ein transparentes Torpedoboot mit Unterwasserteil und Ständer im Maßstab 1:666, sowie drei Flottilenabzeichen.


Der Holzschuh mit dem Segel ist das Flottilenabzeichen der Einheit bei der Peltzer die meiste Zeit seiner Marinezugehörigkeit verbracht hat. Scheinbar war ihm das ein Modell wert?


Noch einmal ein Blick auf die bunte Vielfalt der Motorjacht im Maßstab 1:200.
Bei diesen Booten handelt es sich ursprünglich um Beiboote für die großen Schiffe aus Holz. Nach dem Krieg war geplant diese Kunststoffboote als Spielwaren in den Handel zu bringen. Über eine nennenswerte Auflage ist das Bötchen aber nie hinaus gekommen.
Im Hintergrund erkennt man den Rumpf der Arche Noah, die ja wohl im Hause Wiking als "Stiftebox" missbraucht wurde. Irgendwo habe ich mal gelesen, daß die Rümpfe der Arche auf den Schreibtischen zur Ablage von Schreibgerät und sonstigen Utensilien genutzt wurden.


Bei diesem Spritzling habe ich lange überlegt, was das für ein Schiff sei. Ein Abgleich mit meiner Literatur brachte kein Ergebnis.
Während des Treffens ist mir das Modell zwar aufgefallen und war mir sogar ein Foto wert. Ich hatte dieses Schiff aber irrtümlich für die Bremen ex Pasteur gehalten. Aber weit gefehlt! ;o)
Also nochmals den Eigentümer befragt und siehe da, es handelt sich um einen Spritzling der Bergensfjord, die in letzter Zeit häufiger bei Ebay auftaucht.
Die Bergensfjord hat es in Kunststoff scheinbar nie von Wiking gegeben, obwohl die Form vorhanden war. Erst durch die Lizenzproduktion durch Dr. Grope kam das Modell in die Sammlerszene.


Da ich das Torpedoboot im Maßstab 1:666 so faszinierend fand, kommen hier nochmals einige eher unkommentierte Fotos nur mal so zum gucken und staunen.


Auch dieses Boot lässt sich ohne das Unterwasserteil als Wasserlinien-Modell darstellen.


Auch dieses Minensuchboot von 1916 ist im Maßstab 1:666. Es stammt ebenfalls aus der Lizenzproduktion von Dr. Grope. Seinerzeit wurden unterschiedliche Kennnummern aufgemalt.


Und weil es auch deutlich feiner detailliert ist als seine Pendants im Maßstab 1:1250 hier nochmal von der anderen Schokoladenseite. ;o)


Ein weiteres Schaustück befasste sich ebenfalls mit dem Thema Schiffe und Flugzeuge. Der Sammlerfreund bringt schon fast seit Beginn der Treffen ein Schaustück aus 3 Brettern mit, welches jedoch im Laufe der Jahr deutlich perfektioniert wurde und mittlerweile ein echter Hingucker ist.
Im Hafen von "Wikinghausen", der OB ist übrigens Seebär Peltzer, findet an diesem Wochenende eine Regatta statt. Der Clou: das Diorama wurde an beiden Tagen unterschiedlich gestaltet.
Während am Samstag noch die kleinen Segler ihre Rennen austrugen, durften am Sonntag die "Mehrmaster" ran.


Schon die Skyline von Wikinghausen ist einen Blick wert. Im Hafen liegen neben kleineren Seglern auch dicke Pötte, schön anzuschauen mit ihrer braunen Deckslackierung.


Drei Jachten kämpfen um die Positionen. Wer hat die Nase vorn?


Am Sonntag dann die große Windjammer-Parade. Mit stolz geblähten Segeln ziehen die Segler am Pier vorbei.


Die Gorch Fock aus Kunststoff im Licht der tiefstehenden Sonne. Wunderschön.


Dreimast-Gaffelschoner aus Metall in sehr schöner Erhaltung.


Noch einmal die Gorch Fock mit grün lackiertem Rumpf aus Kunststoff. Die spiegeln sich so herrlich im ruhig liegenden Hafengewässer.


Das dritte Schaustück welches sich mit Schiffen beschäftigte, zeigte fast ausschließlich Schiffe der neuen Serie ab 1959, gezeigt auf einer Hafenanlage aus der Lizenzproduktion von Dr. Grope.
Hinten rechts liegt das m. E. imposanteste Schiff, das je die Wiking-Fertigung verlassen hat (mal abgesehen vom Flugzeugträger der Forrestal-Klasse), die United States.


Kunststoff-Schiffe und Metall-Schiffe friedlich vereint, farbenprächtig anzusehen. In der Bildmitte als Rohling die Caronia, noch ohne Masten und mit Kunststoff-Schornstein.
Ein Fachmann der es wissen muss, immerhin hat er in den 80ern für Dr. Grope Schiffe bemalt erzählte, das es von diesen Hafenanlagen aus "Grope-Produktion" nur etwa 50 Exemplare gebe und diese somit vermutlich seltener sind als das Original!


Ein letzter Blick auf ein schnittiges Schiff, die niederländische Nieuw Amsterdam mit Unterwasserschiff und Ständer, produziert um 1938, hier jedoch wieder aus der Lizenzproduktion durch Dr. Grope, aber nicht minder interessant.

2 Kommentare:

Insulaner hat gesagt…

Hallo Martin,

auch wenn das absolut nicht mein Sammelgebiet ist, so habe ich mir doch gemerkt, dass Du beim Inhalt des "Marschallstabes" eine "0" hinzufügen müsstest. Schon erstaunlich, wie wenig Raum so viele der kleinen Pretiosen einnehmen. Eine echte Alternative für Sammler mit Platzproblemen (also eigentlich alle) ;o)

Ansonsten, wie schon mehrfach festgestellt: Well done!

Christian

Botho G. Wagner hat gesagt…

Martin,
mit dem Teil 7 Deines Fotoberichts bist Du doch schon meinem Fachgebiet
1:200-Landfahrzeuge recht nahe gekommen.Ich bedauere immer wieder,
dass man davon bei diesen Treffen so wenig oder gar nichts sieht. Das ist doch Wiking-Frühgeschichte, für die Fans der "üblichen Plastikautochen" aber eben nur eine Wiking-Nische. Schade.
Danke für Deinen informativen Bericht jenseits der H0-Autos.
Schöne Grüße aus Hessen
Botho