Samstag, 1. Juni 2013

Räng-deng-deng, der DKW F 91

Wer kennt ihn nicht, den Zweizylinder-Zweitakter mit der "blauen Fahne" und dem unverwechselbaren Klang, mit den "Selbstmördertüren", die nach vorne öffnen?
Hier soll die Rede sein von dem Wiking-Modell F91 Sonderklasse und dem F89 Meisterklasse.

Es gibt Modelle, da weiß man, dass es sie gibt, aber irgendwie verliert man sie dann völlig aus dem Blickfeld.
Der DKW 3=6 F 91 ist so ein Kandidat.
Das folgende Werbemodell von Audi zur Techno Classica 2007 kannte ich zwar, war mir aber im Ausgabejahr deutlich zu teuer. Danach ist das Modell in Vergessenheit geraten. Nun ist es mir bei ebay (wo sonst?) "vor die Flinte" geraten und ich konnte dieses besondere Modell für "kleines Geld" ersteigern.
Wohlwissend, dass es noch ein weiteres Modell zur "Silvretta Classic 2007" gibt, welches bis auf den Sockeldruck mit dem hier gezeigten Modell identisch sein soll.

Verpackt ist der kleine DKW in einer Vitrinenschachtel mit Umkarton.


Auf der Unterseite die heute scheinbar unerlässlichen Warnhinweise und die Anschrift des Auftraggebers.

Schwarzer Sockel mit der Aufschrift: "DKW 3=6 F91 Rallye Monte Carlo 1954" und der Anlass: "Techno Classica 2007".
Für das Modell gibt es sogar ein Vorbild, welches auch im www zu finden ist. Da wird das Modell als DKW F91 Sonderklasse bezeichnet.
Die wikingeigene Bezeichnung für dieses Modell lautet DKW F89 Meisterklasse.

Karosserie in schwarz mit einigen Bedruckungen. In der Seitenlinie gibt es keine störenden ;o) Aufdrucke, lediglich die silbernen Riffelkappen lockern das triste schwarz etwas auf.


Dafür glänzt die Frontpartie mit einigen Farbklecksen für Scheinwerfer, der rote Balken über der Frontscheibe (vorbildgerecht) und das Logo zur Rallye Monte Carlo,


Am Heck gibtes auch noch etwas Silberfarbe für die Zierstreben und das D.

Auch in der Draufsicht macht das Modell eine gute Figur, wenn auch das Modell gegenüber dem Vorbild etwas zu hochbeinig und insgesamt etwas zu hoch wirkt.
Das Modell ist seit 1977 im Wiking-Programm und seit jeher in der Programm-Sparte "Veteranen" unter gebracht.

1996 tauchte der DKW erstmals mit geänderter Bodenprägung auf. So ist auch diese Version sschon mit dem aktuellen Wiking-Logo ausgestattet.

An dieser Stelle gibt es eine Retrospektive auf die ersten DKW Meisterklasse, die 1977 ins Programm rollten.
Hier zeige ich zwei sog. Vorserien, die sich, was die Karosserie angeht nicht von den Serienmodellen unterscheiden. Mit viel Phantasie könnte man meinen, dass die Karosserie geringfügig dünnere Materialstärke als die spätere Serie aufweist.
Einzig die himmelblaue Farbe macht aus dem linken DKW etwas besonderes. Die Vorsereien besaßen noch eine Standard-Inneneinrichtung mit freistehendem Lenkrad. Erste Serienmodelle wurden ebenfalls noch mit dem freistehenden Lkr ausgeliefert. Später war die IE dann mit einem integrierten Lkr ausgestattet.
Eine weitere Besonderheit der Vorserie ist die fehlende Bodenprägung.
Diese zeige ich später noch im Bild.

Die Braun- und Rotbrauntöne: links die Serienversion in braunrot, daneben in der Mitte das Auftragsmodell für Audi von 1996 und rechts das Serienmodell aus der Packung 990 50 "Wirtschaftswunderjahre, Auf Berliner Straßen...".

Die unterschiedlichen Grüntöne.
Links die Vorserie in patinagrün mit eingesetztem Lkr, mittig die Serienversion in resedagrün und rechts das Serienmodell in patinagrün, beide mit integriertem Lkr.

Links das Werbemodell von Wiking zur Techno Classica in Essen 1996 und rechts das oben vorgestellte Werbemodell für Audi.

Serie in silbergrau und creme.

Vorserie in himmelblau und Serie in  azurblau.

Die unterschiedlichen Bodenprägungen: Vorne die Vorserie noch gänzlich ohne Bodenprägung im Typenschild. Mittig die frühe Serie noch mit altem Wiking-Schriftzug, Modellbezeichnung und "Berlin-W" und rechts die neue Prägung mit Neuem Wiking-Logo und "Germany".

Unterschiedliche Preisschilder: Links noch das individuelle Preisschild und rechts das Standardpreisschild.
"Als die Preise laufen lernten". :o)

Alle auf einen Streich.
Der DKW Meisterklasse gibt schon eine imposante Sammlung ab.
Der Gelbe Katalog und auch die Datenbank listen noch eine ganze Reihe Vorserien in allen möglichen und unmöglichen Farben auf. Da gibt es dann noch Bedarf für die Sammlung. Ansonsten ist sie fast komplett. :o)

1 Kommentar:

Michael hat gesagt…

Hallo Martin,

ein schönes Stück über den F89/F91, die sich ja äußerlich kaum unterscheiden, weshalb Wiking es leicht hat, dasselbe Modell mal als "Meisterklasse" und dann wieder als "Sonderklasse" zu bezeichnen, da zudem der Kühlergrill für beide DKW-Varianten nicht ganz dem Vorbild entspricht und nur das Wesentliche, nicht aber das Detail zeigt :-)

In einem Punkt will ich dir allerdings widersprechen: Die Meister-/Sonderklasse war nicht erst seit 1977 im Programm, sondern auch schon von 1953 bis 1960, damals noch neutral als "DKW Limousine" bezeichnet. Dieses unverglaste Modell ist übrigens deutlich weniger "hochbeinig" unterwegs und trotz aller Einfachheit für mich die gelungenere Variante.

Und noch eines: "Reng-däng-däng" galt nur unter Volllast, im Leerlauf war es eher "Öttel-öttel-öttel". Die Musik eines Zweitakters ist eben sehr wandlungsreich.

Viele Grüße,
Michael